Rosenheim – Unter dem dringenden Verdacht, mehrere Hortkinder in einer Einrichtung im Landkreis Rosenheim sexuell missbraucht zu haben, erließ der Ermittlungsrichter am vergangenen Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen 30-Jährigen. Das teilte die Polizei gestern mit. Der Mann, der laut Polizei aus dem nördlichen Landkreis stammt, war in dem Kinderhort in einer Gemeinde im südlichen Landkreis beschäftigt und soll sich in den zurückliegenden Monaten an Kindern vergangen haben.
Beschwerden von Eltern und die Anzeige der Geschäftsführerin des betroffenen Kinderhorts aus einer Gemeinde im Landkreis Rosenheim führten vor einigen Tagen zu Ermittlungen der Kriminalpolizei Rosenheim.
Einige Kinder im Alter von etwa zehn bis 14 Jahren soll der Mann, der seit Längerem in dem Hort beschäftigt war, seit mindestens einem Jahr zu Treffen eingeladen haben, wo sie sich teilweise entkleiden mussten. Zuletzt soll der Tatverdächtige auch zumindest einen Buben unsittlich berührt haben, wie ein Polizeisprecher gegenüber den OVB-Heimatzeitungen bestätigte.
Kriminalpolizei
ermittelt
Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein – Zweigstelle Rosenheim – übernahm das Fachkommissariat K1 der Kripo Rosenheim die Untersuchungen in dem Fall. Bereits am Tag nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde der 30-Jährige am 26. November von den Ermittlern festgenommen, nachdem Kinder und Eltern am Tag davor gegenüber der Polizei die Vorwürfe bestätigt hatten.
Wegen des dringenden Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und von Kindern beantragte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl, den der Ermittlungsrichter bei der Vorführung des Tatverdächtigen am 27. November erließ. Der 30-Jährige kam unmittelbar in eine Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei dauern an. So werden nach und nach weitere Eltern und Kinder befragt. So sei es nach Angaben eines Polizeisprechers durchaus möglich, dass einige der betroffenen Kinder noch gar nicht von den Ermittlern befragt worden sind. re/mw