Nach Brandrede auf Parteitag stellt sich Winhart hinter Meuthen

von Redaktion

Kreisvorsitzender sieht AfD nicht vor der Spaltung

Rosenheim – Der Frontalangriff des AfD-Parteivorsitzenden Jörg Meuthen auf rechte Provokateure in den eigenen Reihen, den er am Wochenende auf dem Bundesparteitag in Kalkar startete (wir berichteten im überregionalen Teil der Zeitung), sorgt auch beim Kreisverband Rosenheim der Partei für Diskussionen. Kreisvorsitzender Andreas Winhart hat sich im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen am Montag in der Sache klar hinter Meuthen gestellt. „Er hat eine gute Rede gehalten, deren Kernbotschaft sehr deutlich war“, so Winhart. Er vertrat zusammen mit seinem Landtagskollegen Franz Bergmüller aus Feldkirchen-Westerham und Kreisrat Christian Demmel aus Kolbermoor den AfD-Kreisverband Rosenheim bei der Zusammenkunft.

Grundsätzlich hält es Winhart für bedauerlich, dass der Streit um die Äußerungen des AfD-Vorsitzenden die Diskussion um das sozialpolitische Konzept der Partei überlagert habe. Ein wenig unglücklich hat Meuthen aus Winharts Sicht den Verweis auf die sogenannte Querdenkerszene platziert, in der sich Corona-Leugner tummeln. „Das kam missverständlich rüber. Natürlich sind in der Szene Leute dabei, mit denen wir nichts zu tun haben wollen. Das unterschreibe ich sofort. Aber wir dürfen nicht alle über einen Kamm scheren und als Spinner abtun, die sich mit der Corona-Politik kritisch auseinandersetzen.“

Trotz der teilweise heftigen innerparteilichen Kritik an Meuthen sieht Winhart eine „glasklare Mehrheit“ für den Vorsitzenden. Es gebe in der AfD zweifellos verschiedene Lager, aber Flügelkämpfe kenne man auch in der CDU oder bei den Grünen, meint Winhart. Eine Spaltung der AfD sei nicht zu befürchten. „Meuthen wurde mit rund 70 Prozent der Mitgliederstimmen zu unserem Vorsitzenden gewählt. Auch damals war er schon nicht unumstritten.“

Für den innerparteilichen Umgang mit seinen Kritikern gibt es nach Ansicht des AfD-Kreisvorsitzenden ein relativ einfaches Rezept. „Wir müssen diese Leute durch Wahlen aus unseren Gremien fernhalten. Entweder geben sie dann auf, oder sie gliedern sich wieder ein.“

Was den Parteitag in Kalkar betrifft, müsse man der Veranstaltung leider eine „insgesamt abschreckende Wirkung“ attestieren. Dieses Bild gelte es jetzt sehr schnell zu korrigieren. norbert Kotter

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