Rosenheim – Über 350000 Euro an finanziellen Hilfen hat der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung gebilligt.
Das Bildungswerk Rosenheim erhält für die Familienbildungsarbeit einen Zuschuss in Höhe von 10000 Euro. Mit 3700 Euro für den Kreisverband Rosenheim des Deutschen Kinderschutzbundes werden der Besuchsdienst „Kind im Krankenhaus“, das Kinder- und Jugendtelefon, das Elterntelefon, Internetberatung sowie die Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“ gefördert. Zudem erhält der Kinderschutzbund 1200 Euro für die therapeutische Gruppenarbeit mit Kindern aus Trennungs- und Scheidungsfamilien.
15000 Euro gibt es für den Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim für die geleistete Informations- und Präventionsarbeit zum Thema „Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen“.
Fast 3300 Frauen und Männer aus dem Landkreis nahmen im vergangenen Jahr das Beratungsangebot der Ehe, Familien- und Lebensberatungsstelle Rosenheim in Anspruch, der ein Zuschuss in Höhe von 20000 Euro gewährt wurde.
Weitere 1500 Euro bewilligte der Ausschuss für die Erstausstattung des Jugendtreffs in Großkarolinenfeld, der in das alte Rathaus umgezogen ist.
Pandemie sorgt
für hohe Kosten
Aufgrund hoher Defizite infolge der Corona-Pandemie erhält die Neon Suchthilfe 1840 Euro. 120000 Euro gehen an die TnT Schulbegleitungen, deren Arbeit durch Lockdown und Schulschließungen nahezu unmöglich war. Trotz Kurzarbeit blieb dem Träger ein Defizit von 196000 Euro. Weitere 5000 Euro bekommt der Frauen- und Mädchennotruf, um das Defizit durch ausgefallene Präventionsveranstaltungen an Schulen ausgleichen zu können.
Dem Förderverein Freizeitstätten im Landkreis Rosenheim wurde eine finanzielle Unterstützung von 7900 Euro zugesagt. Der Verein betreibt das Jugendbildungshaus am Luegsteinsee in Oberaudorf. Aufgrund der Pandemie sind die Belegungszahlen eingebrochen.
112000 Euro gehen an die Jugendhilfe der Diakonie Oberbayern. Damit soll ein Defizit ausgeglichen werden, das beim Um- und Abbau der Aufnahmestelle für unbegleitet geflüchtete Minderjährige in Hinrichssegen entstanden ist. Aufgrund der gesunkenen Aufgriffszahlen konnte die Arbeit nicht mehr über die Tagessätze gedeckt werden. Im Rahmen der Umstrukturierung hat „Startklar Soziale Arbeit“ seine Wohngruppe für unbegleitete geflüchtete Minderjährige in Schechen Ende 2019 geschlossen. Der Abbau der Plätze konnte nur sukzessive durchgeführt werden. So mussten zunächst die Jugendlichen verlegt oder in die Selbstständigkeit entlassen werden, ehe der personelle Abbau erfolgen konnte. Dazu kommt, dass für das Personal geeignete Betätigungsfelder gefunden werden mussten.
Der Landkreis übernimmt die Hälfte des Defizits in Höhe von 52000 Euro. Aktuell stehen im Landkreis 14 Plätze plus vier Reserveplätze für die Aufnahme und Betreuung von minderjährigen Geflüchteten zur Verfügung. In diesem Jahr gab es bisher 19 Inobhutnahmen, 2019 lag die Zahl bei 36, 2018 bei 44, 2017 bei 340.