Rosenheim – Das Infektionsgeschehen in der Stadt Rosenheim und dem Landkreis hat sich auf hohem Niveau eingependelt. Im Landkreis Rosenheim wurde der Wert der Sieben-Tages-Inzidenz von 200 (gerechnet auf 100000 Einwohner) seit dem 24. Dezember unterschritten und zeigte in der letzten Woche eine fallende Tendenz. In der Stadt lag der Wert am 27. Dezember, Mitternacht, bei 211 und im Landkreis bei 164.
10590 Corona-Fälle
seit dem Frühjahr
In der vergangenen Woche wurden dem Gesundheitsamt Rosenheim täglich zwischen 30 und 140 neue Fälle gemeldet (höchster Wert am 23. Dezember mit 141 Neumeldungen). Die Zahl der seit dem letzten Wochenbericht gemeldeten Fälle liegt bei 562 und damit um 94 niedriger als in der Vorwoche. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 10590 Fälle von Covid-19 in Stadt (2263) und Landkreis (8327) Rosenheim aufgetreten, mittlerweile wurde bei mindestens 7545 Personen (Vorwoche 7055) eine Genesung dokumentiert.
123 (Vorwoche 143) Covid-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. Hiervon befinden sich 16 Patienten (Vorwoche 20) auf einer Intensivstation, zehn davon in Kliniken des Romed-Verbundes. 342 Personen (Vorwoche 312) sind bis zu diesem Zeitpunkt an und mit der Erkrankung gestorben (Landkreis: 309, Stadt: 33). Von den 30 jüngst Verstorbenen waren neun (Vorwoche 9) Personen unter 60 Jahren. 232 (Vorwoche 210) Verstorbene waren 80 Jahre alt oder älter. 22 der nun Verstorbenen lebten in einem Heim.
„Somit ist bislang in der Stadt Rosenheim keine richtungsweisende Veränderung bei den Fallzahlen zu erkennen, im Landkreis deutet sich ein leichter Rückgang an. Um von einem belastbaren Trend sprechen zu können, ist es jedoch noch zu früh. Da die maximale Inkubationszeit der Infektion bei 14 Tagen liegt, sind Auswirkungen auf das regionale Infektionsgeschehen erst nach dem Jahreswechsel zu erwarten“, berichtet Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim.
Infektionsübertragungen ereignen sich laut Hierl weiterhin überwiegend im privaten Umfeld. Große Bedeutung hätten auch Ausbrüche in Einrichtungen wie Kliniken, Pflege- und Behindertenheimen. Es komme auch vereinzelt zu Superspreading-Ereignissen zum Beispiel durch private Feiern.
Ansteckungsquellen
schwer zu finden
Weiterhin falle es schwer, die Quelle einer Ansteckung zu ermitteln und die Infektionsketten nachzuverfolgen. Trotz der hohen täglich gemeldeten Fallzahlen könne das Gesundheitsamt Rosenheim, dessen Personal deutlich aufgestockt wurde, durch enorme Kraftanstrengung und dank der Unterstützung durch Soldaten und Polizisten die Fälle weiterhin tagesaktuell telefonisch und schriftlich über ihre Infektion informieren und die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen anordnen. Auch die engen Kontaktpersonen könnten zeitnah kontaktiert und ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet werden.
„Trotz der ergriffenen Maßnahmen hat sich das Infektionsgeschehen in der Region bislang auf einem hohen Niveau eingependelt und konnte bislang noch nicht deutlich abgebremst werden. Aktuell werden täglich noch bis zu 140 Personen in Stadt und Landkreis positiv gemeldet. Das sind viel zu viele Fälle, um das Infektionsgeschehen wirkungsvoll eindämmen zu können“, so der Leiter des Gesundheitsamtes.
Situation in Region
weiter kritisch
Nach wie vor sehe er die Situation in der Region Rosenheim sehr kritisch. „Insbesondere die Zahl der Ausbrüche in den medizinischen Einrichtungen wie Kliniken und Heimen bereitet uns Sorgen“, mahnt Hierl.
Das Gesundheitsamt stemme sich mit allen Unterstützungskräften weiterhin mit aller Macht gegen diese zweite Welle und versuche, ein Wiederansteigen der unkontrollierten Ausbreitung in der Region zu verhindern. „Das gelingt aber nur, wenn sich alle Bürgerinnen und Bürger streng an die Hygieneregeln halten. Da waren viele Menschen in den vergangenen Wochen zu nachlässig, was Abstands- und Hygieneregeln anbelangt.“
Vielfach mache sich Unmut und Unverständnis breit. „Es liegt aber ausschließlich in unserer Hand, wie das Infektionsgeschehen weiter verläuft!“, warnt Hierl. Die AHA+L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften) sollten zwingend eingehalten werden. „Auch Silvester muss dieses Jahr ein Fest im engsten Familienkreis bleiben“, so der Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes.