Wenn ich gedanklich mit vielen Dingen beschäftigt bin, kann es schon passieren, dass ich beim Autofahren vergesse, auf die lästige Tankuhr zu schauen. Gott sei Dank gibt mir mein Auto ein Signal, wenn es knapp wird. Aber kürzlich habe ich es wirklich gerade noch bis zur Tankstelle geschafft.
Jedesmal nehme ich mir dann vor, es nicht mehr so weit kommen zu lassen. Es macht nur zusätzlichen Stress, und auf den Nervenkitzel kann ich verzichten.
Wenn uns im Alltag alles über den Kopf wächst, kann auch der innere Tank leer werden. Leider gibt es da keine Tankuhr, die früh genug zu piepsen anfängt. Manchmal bemerkt man es erst, wenn das körperliche Fahrgestell auf der Strecke bleibt.
„Mein Akku, meine Batterie ist leer!“ Diesen Satz höre ich im Seelsorgegespräch sehr oft. In der Bibel wird einmal beschrieben, wie viele Menschen zu Jesus kommen, „wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Das heißt, es sind Menschen, die orientierungslos geworden sind, die nicht mehr weiter wissen und Nahrung brauchen für ihre Seele.
„Pack den Tiger in den Tank“, so hieß der Werbeslogan einer Mineralölfirma in meiner Kindheit. Auch für unsere Seele brauchen wir etwas, das uns Kraft gibt, antreibt und wieder neu in Bewegung bringt.
Auftanken mit Alkohol ist keine Lösung. Wir brauchen gute Orte, an denen wir aufleben können und dazu Menschen, die wir lieb haben. Bei Gott haben wir eine Tankstelle, die wir immer anfahren können. Aber wir müssen uns auch hier innerlich auf den Weg machen. Die Spritpreise sind dort jedenfalls immer gleich: Gratis – geschenkt!
Die Kolumnen von Hannelore Maurer sind nun als Buch erschienen. „Ein Jahr zwischen Himmel und Erde“ ist erhältlich in allen Geschäftsstellen der OVB-Heimatzeitungen.