Corona-Ausbruch in Pflegeheim

von Redaktion

Neun Infizierte im „Pur Vital“ in Oberaudorf trotz erster Impfung

Oberaudorf –Trotz einer bereits durchgeführten, ersten Corona-Impfung kam es am Donnerstag im Pflegezentrum „Pur Vital“ in Oberaudorf zu einem Ausbruch mit insgesamt neun Infizierten. Von den 61 Heimbewohnern sind vier Personen positiv auf das Virus getestet worden. Drei der Bewohner zeigen laut Heimleitung Symptome, einer ist symptomfrei. Überdies sind fünf Mitarbeiter infiziert.

Keine weiteren
Ansteckungen

Wie Katharina Zimmerer, Sprecherin des Heimbetreibers „Pur Vital Altenhilfe GmbH“ auf Nachfrage mitteilte, habe man weitere Ansteckungen aufgrund schneller Maßnahmen verhindern können. Die positiv getesteten Bewohner seien umgehend auf eine Quarantänestation in Einzelzimmer verlegt worden. Die Mitarbeiter befänden sich in häuslicher Quarantäne. Wie steht es ums Thema Impfung in der Einrichtung? Im Pflegezentrum Oberaudorf wurde bereits am 12. Januar die erste Impfung bei den Bewohnern vorgenommen. Die zweite Impfung wäre für heute, Dienstag, geplant gewesen: „Hier entscheidet aber noch das Gesundheitsamt, ob diese stattfinden wird“, so Zimmerer. Wie es trotz Impfung zu einem Corona-Ausbruch kommen konnte, kann sich Zimmerer nicht erklären: „Das wäre reine Spekulation.“

Blick zurück: Am Freitag, nach Bekanntwerden der positiven Testergebnisse, waren sowohl Heimaufsicht als auch der Katastrophenschutz zu einem Beratungsgespräch in der Einrichtung. „Unsere Mitarbeiter haben große Anerkennung verdient, denn alle haben mitgeholfen, dass die Einrichtung der Quarantänestation, die Verlegung der betroffenen Bewohner, Testungen und weitere notwendige Maßnahmen so schnell erfolgt sind“, sagt Hanna Zenker, Hausleiterin des Pflegezentrums Oberaudorf. Derzeit herrscht bis 7. Februar ein Besuchsverbot. „Wir haben seit längerem vier Mitarbeiter als Besuchsdienst eingestellt.“ Diese würden während des Verbots nun die soziale Betreuung unterstützen, indem sie Einzelbeschäftigungen mit den Bewohnern machen.

Laut Michael Fischer, Sprecher des Landratsamtes Rosenheim, prüft der Katastrophenschutz im Landratsamt in Absprache mit dem Heimbetreiber derzeit, wie das Heim bei den Reihentestungen mit Antigen-Schnelltests unterstützt werden kann.

Heimleiterin Zenker gibt sich optimistisch: „Wir sind froh, dass unser Pandemieplan so gut greift, und sind zuversichtlich, dass keine weiteren Neuerkrankungen hinzukommen.“ Jeden zweiten Tag erfolge eine Schnelltestung bei Bewohnern und Mitarbeitern. Neue Erkrankungen seien seit dem Ausbruch nicht mehr hinzugekommen. Laut Katharina Zimmerer ist die Impfbereitschaft unter den Heimbewohnern „sehr hoch“.

„Pur Vital“ betreibt insgesamt sechs Heime in Südostbayern, darunter in Bergen, Garching, Traunreut, Trostberg und Straubing.

An den Standorten außerhalb des Landkreises Rosenheim sind Zimmerer zufolge bereits beide Reihenimpfungen vollzogen – sehr zur Erleichterung des Betreibers. „Wir freuen uns, dass wir eine durchschnittliche Impfquote von 91 Prozent bei den Bewohnern haben“, so Zimmerer.

Hohe Bereitschaft
beim Personal

Auch bei den Mitarbeitern sei die Impfbereitschaft hoch. Aber, wie Zimmerer anmerkte, gebe es überall „zu wenig Impfstoff“. Deshalb müssten die Mitarbeiter auf Impftermine warten.

Mit Sorge blickt Oberaudorfs Bürgermeister Matthias Bernhardt auf das Infektionsgeschehen in seiner Gemeinde: „Es ist sehr bedauerlich, dass das Heim betroffen ist. Hier trifft es die Ungeschütztesten der Ungeschützten und das in einer Zeit kurz vor der zweiten Impfung.“

Bereits 7409 Personen geimpft

Wir sind froh, dass unser

Pandemieplan so gut greift, und sind zuversichtlich, dass keine weiteren Neuerkrankungen hinzukommen.

Hanna Zenker, Hausleiterin

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