Rosenheim – Die Corona-Lage in der Region entspannt sich weiter. Der Landkreis unterschreitet bei der Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen gar die Marke 50: mit einer aktuellen Inzidenz von 45 (Vorwoche: 78). Die Stadt Rosenheim lag zuletzt bei 68 (Stand 12. Februar, 0 Uhr; Vorwoche 65).
Zu Wochenbeginn hatte auch Rosenheim schon einmal die Marke 50 unterschritten: mit 48,8 am 8. Februar. Seither vermeldet das Gesundheitsamt wieder einen leichten Anstieg. Aus Sicht der Behörde stellt dies aber keine Trendumkehr in der Stadt dar. „Aufgrund der geringen Grundgesamtheit der Einwohner der Stadt Rosenheim wirken sich bei der Berechnung des statistischen Werts der Sieben-Tage-Inzidenz bereits geringe Veränderungen der täglichen Fallzahlen stärker aus als im Landkreis“, erklärt Amtsleiter Dr. Wolfgang Hierl. Dies habe man in der Kurve der Sieben-Tage-Inzidenz im Laufe der Pandemie wiederholt beobachten können. „Hier kommt es wiederholt zu kleineren Ausschlägen nach oben oder unten, ohne dass dadurch der langfristige Trend beeinflusst würde.“
Seit dem jüngsten Lagebericht vom 5. Februar hat das Gesundheitsamt Rosenheim täglich zwischen einem und 37 neue Fälle von Covid-19 registriert (gesamt 162; Vorwoche 245). Durch die abgesunkenen täglichen Meldezahlen falle es zunehmend leichter, die Quelle einer Ansteckung zu ermitteln und die Infektionsketten nachzuverfolgen. Hierl weiter: „In der Stadt und im Landkreis besteht weiterhin ein robuster Abwärtstrend bei den Fallzahlen und dem Infektionsgeschehen insgesamt.“
Positiver Test
im Kinderhaus
Infektionsübertragungen ereignen sich laut der Behörde weiter überwiegend im privaten Umfeld. Hinzu kämen Ausbrüche in Einrichtungen wie Kliniken und Heimen. Einzelfälle sind zudem wieder in Kindertagesstätten aufgetreten, zuletzt im Kinderhaus St. Johannes in Gstadt sowie im Kindergarten „Pusteblume“ Großkarolinenfeld, sowie an der FOS/BOS Rosenheim (ein Fall). Fortschritte gibt es bei den Impfungen. Insgesamt sind laut Behörde inzwischen rund 15000 Impfungen seit Impfstart in Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern sowie dem Impfzentrum auf der Loretowiese erfolgt. 9489 davon waren Erstimpfungen, womit sich eine Impfquote von 2,9 Prozent ergibt (Bayern: 3,3 Prozent; Deutschland: 3,1 Prozent). Hinzu kommen in der Region 5559 Zweitimpfungen und damit eine Impfquote von 1,7 Prozent (Bayern: 1,7 Prozent; Deutschland: 1,5 Prozent).Insgesamt 6148 der Impfungen in der Region wurden laut der Behörde in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie betreuten Wohnformen in der Region verabreicht. Im Landkreis Rosenheim erfolgte in 51 (+1 gegenüber der Vorwoche) der insgesamt 59 Alten- und Pflegeheimen der höchsten Priorität eine Erstimpfung der noch nicht bereits infizierten Bewohner, in 45 dieser Einrichtungen (+5 gegenüber der Vorwoche) haben die Bewohner auch die Zweitimpfung bereits erhalten. In der Stadt Rosenheim sind bereits alle Einrichtungen abgearbeitet. Es würden überdies immer wieder Bewohner von Einrichtungen nachgemeldet, welche sich nach Durchführung der Impfungen in den Einrichtungen noch für die Impfung entschieden hätten, heißt es vom Gesundheitsamt. Zudem erfolgten nun auch vermehrt Impfungen in teilstationären Einrichtungen und betreuten Wohnformen für ältere oder pflegebedürftige Personen.
Erfreut zeigt sich Hierl darüber, dass nun auch von der Regierung von Oberbayern größere Mengen an Impfstoff angekündigt wurden, sodass demnächst auch vermehrt Impfungen im Impfzentrum geplant werden könnten (siehe Infobox).
Für die Impfungen im Impfzentrum ist eine Registrierung unter www.impfzentren.bayern erforderlich. Die bayerische Software errechnet automatisch die Priorisierung anhand der erfolgten Angaben, das Impfzentrum könne hierauf keinen Einfluss nehmen. „Bitte sehen Sie daher von Anfragen zur Höherpriorisierung oder vorgezogenen Impfungen an das Impfzentrum oder das Gesundheitsamt ab“, appelliert Hierl. Die Impfberechtigung muss am Impftag belegt werden (Ausweisdokument oder Arbeitgeberbescheinigung).
Sorgen bereitet dem Gesundheitsamtsleiter weiterhin die schnelle weltweite Ausbreitung von neuen Virusvarianten. In der Region Rosenheim bleibt es bislang bei lediglich einem bestätigten Fall einer neuen Virusvariante (Südafrika-Variante). Mit Blick auf die Verbreitung der neuen Virusvarianten rät Hierl von Reisen ins Ausland grundsätzlich ab. Ebenso sollten Kontakte weiterhin so weit wie möglich vermieden werden.Weiter rückläufig ist die Zahl der Corona-Todesfälle in der Region, die sich zwischenzeitlich auf insgesamt 462 Personen beläuft (+8 gegenüber der Vorwoche). Von den zuletzt Verstorbenen waren eine Person unter 60 Jahren. Fünf Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt, zwei zwischen 60 und 80 Jahren. Rückläufig sind überdies die Covid-19-Patientenzahlen an den Kliniken in Stadt und Landkreis mit zuletzt 124 (Vorwoche: 135). 17 Covid-19-Patienten (Vorwoche: 16) werden auf einer Intensivstation behandelt.