Rosenheim – Ein Stein der Erleichterung fiel Landrat Otto Lederer (CSU) gleich zu Beginn der Debatte über diesen Tagesordnungspunkt vom Herzen. Grund: Er konnte seiner Verwaltung attestieren, „mit viel Fingerspitzengefühl“ alle Fragen verhandelt zu haben, die es im Vorfeld der Kreistagsentscheidung zu klären galt. Wichtigste Aufgabe war, die Partner aus den Reihen der Wohlfahrtsorganisationen von dem Konzept zu überzeugen, mit denen der Landkreis bisher im Bereich von Fragen zur Pflege gut zusammengearbeitet hat. Der Landrat hatte bereits bei der Entscheidung des Kreisausschusses betont, dass der Kreis bei der Pflegeberatung nicht bei Null anfange und schon bisher freiwillig Geld hierfür ausgegeben habe.
Da der Landkreis jetzt selber eine Beratung anbieten dürfe, wolle man diesen Weg gehen und setze auf eine enge Kooperation mit der Stadt Rosenheim. Die hatten auch die Freien Wähler und die AfD im Auge, als sie ihre Anträge auf Einrichtung eines solchen Stützpunktes stellten. „Wir errichten offiziell zwei Stützpunkte, aber wir werden eng kooperieren in einer Gebäudlichkeit“, informierte der Landrat.
Lederer schwebt vor, das Landkreispersonal nicht ausschließlich ortsgebunden einzusetzen. „Wir wollen in der Fläche präsent sein. Das hat für uns einen hohen Stellenwert. Darüber müssen wir mit unseren Partnern sprechen. Eventuell müssen wir auch über den Einsatz mobiler Einheiten nachdenken“, sagte der Landrat. Lederers Devise: „Wir wollen nicht Ängste schüren, sondern Vertrauen schaffen.“
Bezirksrat Sepp Hofer (Freie Wähler), von dem einst der erste Vorstoß in diese Richtung kam, teilte die Erleichterung des Landrats. „Wir dürfen froh darüber sein, dass wir das heute auf den Weg bringen.“ Ausdrücklich begrüßte Hofer die Kooperation mit der Stadt, aber auch die geplante Zusammenarbeit mit den im Pflegebereich tätigen Wohlfahrtsorganisationen. Christian Demmel (AfD) sprach von einem guten Verhandlungsergebnis und bat um ein geschlossenes Signal des Kreistags.
„Das Wichtigste für uns ist, dass der Stützpunkt eine neutrale Stelle wird, die umfassend berät“, meinte der frühere Pruttinger Bürgermeister Hans Loy (CSU). Da konnte ihn Sepp Hofer beruhigen. „Der Gesetzgeber will ja gerade, das die Wohlfahrtsverbände die Beratung nicht übernehmen.“