Rosenheim – Die Zahl der Corona-Ansteckungen in der Region Rosenheim steigt weiter. Nicht in großen Sprüngen, aber doch spürbar.
In der Stadt Rosenheim liegt die Sieben-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100000 Einwohner binnen einer Woche) laut Wochenbericht des Gesundheitsamtes aktuell bei 138,5, im Landkreis bei 80,0. Der Vergleich mit den Tiefstständen legt den Schluss nahe, dass sich die Region in der dritten Welle der Corona-Pandemie befindet: Bei 36,2 lag die Stadt Rosenheim am 1. Februar, bei 42,5 der Landkreis am 13. Februar. Der vor wenigen Wochen laut Dr. Wolfgang Hierl, dem Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, noch „robuste Abwärtstrend“ ist demnach gestoppt und umgekehrt.
297 neue
Infektionen
Seit vergangenem Freitag wurden dem Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis 297 neue Infektionen gemeldet. Davon gehen 152 auf die sogenannte britische Variante B1.1.7 zurück, ein Anteil von rund 51 Prozent. In der dritten Welle übernimmt sie also das Ruder. Insgesamt verzeichnet das Gesundheitsamt bereits 482 Infektionen durch Varianten. Nach wie vor ist laut Gesundheitsamt nur ein Fall der südafrikanischen Variante nachgewiesen worden (wir berichteten), eine Ansteckung durch die brasilianische Mutation sei noch überhaupt nicht registriert worden.
Allerdings sind solche Angaben mit Vorsicht zu genießen. Die britische Variante hat eindeutige Merkmale. Sie gilt seit Kurzem bereits durch einen variantenspezifischen PCR-Test als nachgewiesen. Bei den anderen Varianten ist zum endgültigen Nachweis das aufwendige Verfahren der Genom-Sequenzierung notwendig.
Viele Ansteckungen
im „privaten Umfeld“
Eine Verdoppelung der Inzidenz im Landkreis, eine Beinahe-Vervierfachung in der Stadt innerhalb weniger Wochen: Dieser Anstieg hat seine Ursachen laut Gesundheitsamt im privaten Umfeld. Die Ansteckung etwa innerhalb der Familie oder im Freundeskreis machten drei von vier Infektionen aus, berichtet Wolfgang Hierl.
14 Prozent entfielen auf den Arbeitsplatz, vereinzelt steckten sich Menschen in Kliniken sowie Pflege- und Behindertenheimen an. Hinzu kommen Schulen und Kitas sowie Infektionen bei der Freizeitbeschäftigung.
Ebenfalls am steigen, allerdings nicht so stark wie die Inzidenzzahlen, sind die Impfquoten. Insgesamt sind in der Region rund 34600 Impfungen seit dem Startschuss Ende Dezember erfolgt, vor allem in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern sowie dem gemeinsamen Impfzentrum von Stadt und Landkreis Rosenheim auf der Loretowiese wurden sie verabreicht. 23501 davon waren Erstimpfungen, 11050 Zweitimpfungen. Insgesamt 8214 wurden in stationären Einrichtungen sowie betreuten Wohnformen in Stadt und Landkreis verabreicht. Mit 3,4 Prozent Zweitgeimpften liegt die Region hinter Bayern (3,6 Prozent) und vor Deutschland (3,3). Mit 7,2 Prozent Erstgeimpften liegt die Region genau bei der gesamtdeutschen Quote, aber deutlich hinter Bayern (7,8 Prozent).
Die Zahlen
in der Region
Seit dem Bericht vom Freitag vergangener Woche wurden dem Gesundheitsamt 297 neue Fälle gemeldet, die Woche zuvor waren es 281. Bisher sind insgesamt 14039 Fälle von Corona-Infektionen in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 11031, Stadt: 3008). Mittlerweile wurde bei mindestens 12595 Personen eine Genesung dokumentiert. Zwei Menschen sind in der vergangenen Woche in der Region im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 477 Menschen sind damit insgesamt mit oder an der Erkrankung gestorben (Landkreis: 424, Stadt: 53).
Situation in
den Kliniken
Stabil stellt sich – trotz höheren Anteils an Infektionen mit Varianten mit möglicherweise schwereren Verläufen – die Situation in den Krankenhäusern dar. 103 Covid-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt, ebenso viele wie in der Woche zuvor. Hiervon befinden sich 17 Patienten auf einer Intensivstation. Vergangene Woche waren es 18.