Tuntenhausen/Karakosch – Mit dem Besuch von Papst Franziskus im Irak wurde es auch Malteser-Präsident Dr. Erich Prinz von Lobkowicz aus Tuntenhausen möglich, in den Irak zu reisen und den Wiederaufbau der zerstörten christlichen Dörfer der Ninive-Ebene zu sehen.
Insgesamt
30 Millionen Euro
Das Großprojekt hat einen Umfang von 30 Millionen Euro. Es soll Geflüchteten Rückkehrmöglichkeit in ihre Heimat eröffnen. „Die erste Maßnahme war Hilfe beim Wiederaufbau von 2500 Häusern, die Organisation ,Kirche in Not‘ konnte mit gesammelten Spenden weitere 2500 Häuser herrichten. So ist Wohnraum für 30000 Menschen entstanden“, informiert Erich Prinz von Lobkowicz. Dabei sei die Gemeinschaft eine wichtige Bedingung – Mitglieder der Eigentümerfamilie packen beim Wiederaufbau mit an.
„Die wiederhergerichteten Häuser gaben vielen ins Ausland geflüchteten Menschen Hoffnung genug, um zurückzukehren, sodass nun in Karakosch, einem der von der Isis am stärksten zerstörten Orte, wieder 25000 Menschen leben. Wöchentlich kommen neue Rückkehrer hinzu“, ist Lobkowicz dankbar und ergänzt: „Wenn es uns gelingt, von den 1,5 Millionen Christen der Ninive-Ebene, von denen jetzt nicht einmal mehr 200000 im Irak leben, die Hälfte zur Rückkehr zu bewegen, so war es ein Riesenerfolg.“
Das Häuser-Programm, in dessen Rahmen weitere 5000 Gebäude wiederhergerichtet werden, ist nur ein Baustein des Hilfsprojektes. Aufgelegt wurden außerdem ein Schulungsprogramm zur Konfliktbewältigung zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften, ein Kredit-Programm für Kleingewerbe für Frauen und ein Start-Programm für die brachliegende Landwirtschaft. „Außerdem haben wir mit dem Aufbau von vielen Sportanlagen einen weiteren wichtiger Anziehungspunkt zur Gemeinschaftsbildung geschaffen“, so der Präsident der deutschen Assoziation des Malteserordens. Die Reise des Heiligen Vaters in den Irak wurde aufgrund der Corona-Krise in Deutschland nur am Rande wahrgenommen. „Doch im Irak hat sie so viel Hoffnung geschenkt, dass die Christen nun in friedlicher Koexistenz mit ihren muslimischen Nachbarn mit neuem Mut in die Zukunft schauen“, resümiert Prinz Lobkowicz und blickt voller Zuversicht in die Zukunft: „Auch die schrecklich verfolgten Jesiden haben neue Hoffnung geschöpft. Viele Menschen werden nun in ihre Heimat zurückkehren.“ ka