Hindernisse für Menschen mit Behinderungen beseitigen

von Redaktion

Irene Oberst und Christiane Grotz klären bei Online-Konferenzen zum Thema Barrierefreiheit auf

Rosenheim – Menschen mit Behinderungen stoßen im Alltag auf Hindernisse, die Menschen ohne Einschränkungen nicht auffallen. Die Beauftragten des Landkreises Rosenheim für Menschen mit Behinderung, Irene Oberst und Christiane Grotz, und die Projektgruppe barrierefreies Bauen in Stadt und Landkreis Rosenheim wollen das ändern. Pandemiebedingt luden sie zu Online-Konferenzen ein.

In der ersten Veranstaltung zum Thema „Barrierefreiheit für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen“ berichteten drei Vortragende von ihren Erfahrungen mit sensorischen und motorischen Einschränkungen.

Erschwerte Orientierung

Irmgard Badura, Beraterin für die Belange von Menschen mit Sehbehinderungen und blinden Menschen in der Bayerischen Architektenkammer, schilderte, dass unzählige, schwer unterscheidbare akustische Signale in Räumen und Veranstaltungen die Orientierung erschweren.

Die Probleme aus der Sicht von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen wurden von Cornelia von Pappenheim, der Geschäftsführerin im Gehörlosenverband München und Umland, sowie von Thomas Jaggo vom Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten geschildert.

In der zweiten Veranstaltung „Barrierefreiheit im öffentlichen Raum für blinde Menschen und mobilitätseingeschränkte Menschen“ standen die Probleme im Straßenverkehr, bei der Nutzung von Gehsteigen und Wegen sowie dem öffentlichen Nahverkehr im Mittelpunkt.

Fahrräder
im Weg

Den ersten Vortrag übernahm erneut Badura und zeigte, wie beispielsweise durch falsches Abstellen von Fahrrädern und Aufstellen von Reklametafeln oder Caféhausstühlen auf Gehwegen beeinträchtigte Menschen behindert werden.

Harald Oberrenner, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen in der Gemeinde Stephanskirchen, schilderte seine Erfahrungen als Rollstuhlfahrer. Treppen, Bordsteinabsenkungen, Straßenpflaster, Eingänge, Bushaltestellen und Bahnhöfe, stellen Rollstuhlfahrer vor unüberwindbare Probleme. Menschen ohne Einschränkungen fallen diese meist nicht auf.

Lösungen sind nicht einfach, denn viele Hindernisse sind nicht leicht aus der Welt zu schaffen. Grotz und Oberst raten daher, achtsam durch die Welt zu gehen und sich die Probleme von Menschen mit Einschränkungen bewusst zu machen.

Zu den Online-Vorträgen waren Bürgermeister, Kreisräte, die Beauftragten für Menschen mit Behinderungen aus den Gemeinden sowie Interessierte eingeladen. Aufgrund des großen Interesses werden weitere Veranstaltungen geplant.

Artikel 7 von 11