Rosenheim – Teilnehmer der jüngsten Corona-Mahnwache auf dem Ichikawa-Platz klagen über einen unverhältnismäßigen Polizeieinsatz am vergangenen Mittwoch (wir berichteten). Diese hatte die Fläche, auf der die Kundgebung stattfinden sollte, mit Sperrgittern umringt, wie auch das Polizeipräsidum Oberbayern Süd auf Anfrage bestätigt. Das jedoch entgegen der bisherigen Praxis. Die Beamten rechtfertigen ihr Vorgehen damit, dass in den vergangenen Wochen gegen die Auflagen der Stadt verstoßen worden sei, die Zahl der Teilnehmer auf 100 zu begrenzen. Mit dem Gitter habe man es dem Veranstalter „erleichtern“ wollen zu erkennen, dass nicht zu viele Leute vor Ort seien. Die Teilnehmer hingegen sahen sich durch dieses Vorgehen offenbar „eingepfercht“: Sie berichteten, es habe nur einen schmalen Zugang zum Gelände gegeben, ebenso Einlasskontrollen. Infolge seien sie auf andere Flächen innerhalb des Stadtgebiets ausgewichen. Weitere Vorwürfe: Vor dem Rosenheimer Rathaus hätten die Polizisten die Teilnehmer eingekesselt, obgleich der Versammlungsleiter die Zusammenkunft dort bei der Polizei als Spontanversammlung angezeigt habe. Auch die Menge der Einsatzkräfte im Verhältnis zu den angetroffenen Teilnehmern, die Aufnahme der Personalien sowie die Erstattung von Anzeigen ohne vorherige Gesprächsbereitschaft seitens der Beamten steht in der Kritik. jek