Rosenheim/Raubling – Zwei schwer verletzte Männer mit Stichwunden landeten am Wochenende innerhalb von 24 Stunden im Krankenhaus. Kriminalpolizei Rosenheim und Staatsanwaltschaft ermitteln. Am Samstagabend gegen 22.10 Uhr ging bei der Leitstelle ein Anruf ein, dass in der Klepperstraße in Rosenheim eine Person mit Stichverletzungen liege. Polizei und Rettungsdienst trafen dort auf einen schwer verletzten 20-jährigen Mann sowie dessen 15-jährige Begleiterin.
Der Kriminaldauerdienst und die Kriminalpolizei Rosenheim übernahmen die Ermittlungen wegen versuchten Tötungsdeliktes. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge, so Pressesprecher Martin Emig vom Polizeipräsidium, waren der 20-Jährige und die 15-Jährige kurz vor der Tat auf einen 16-jährigen Rosenheimer und einen 18-Jährigen aus Nußdorf am Inn getroffen.
Flucht
nach der Tat
Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der der 20-Jährige mit mehreren Messerstichen in den Oberkörper schwer verletzt wurde. Die 16- und 18-jährigen Jugendlichen flüchteten. Das Opfer wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. „Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass die Stiche nicht zum Tode führten“, so Emig. Im Laufe der Nacht nahm die Fahndung Fahrt auf, uniformierte und zivile Streifen der Landes- und Bundespolizei sowie eine Spezialeinheit waren unterwegs. Sie verbuchten Erfolg: Der 18-jährige Nußdorfer wurde gegen 23.30 Uhr zu Hause vorläufig festgenommen.
Der geflüchtete 16-Jährige, gegen den sich laut Emig in der Folge der dringende Tatverdacht richtete, blieb zunächst verschwunden. Er wurde schließlich am frühen Sonntagvormittag im Bereich der Äußeren Münchner Straße widerstandslos festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, beantragte einen Untersuchungshaftbefehl wegen eines versuchten Tötungsdeliktes, den der zuständige Ermittlungsrichter Montagvormittag erließ. Der 16-Jährige wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Der 18-jährige Nußdorfer wurde zwischenzeitlich wieder entlassen.
Tatort
Rastplatz
Bereits einen Tag zuvor kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen einem Fernfahrer und seiner Begleiterin auf einem Lkw-Rastplatz in der Gemeinde Raubling. Zwischen dem 54-jährigen Lkw-Fahrer und seiner 24-jährigen Beifahrerin, die beide aus Norddeutschland stammen, kam es nach derzeitigem Ermittlungsstand am Freitag kurz vor 23 Uhr im Führerhaus des Lastwagens zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung.
In der Folge des Streits zwischen den beiden laut Polizei stark alkoholisierten Personen griff die 24-jährige zu einem Küchenmesser und fügte ihrem Opfer eine tief klaffende Wunde am Hals zu. Eine Angestellte des Rasthofes wurde kurze Zeit später zufällig auf die Situation aufmerksam und verständigte die Polizei und den Rettungsdienst, der den 54-Jährigen schwerstverletzt ins Krankenhaus brachte.
Die dringend tatverdächtige 24-jährige Frau wurde festgenommen, in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert und wegen versuchter Tötung angezeigt. sylvia Hampel