Start in herausfordernden Zeiten: Die Gummistiefel liegen parat

von Redaktion

Dr. Karsten Jens Adamski hat seinen Dienst als neuer Geschäftsführer des Inn-Salzach-Klinikums aufgenommen

Wasserburg – Die Gummistiefeln liegen schon im Kofferraum, denn Dr. Karsten Jens Adamski wird als neuer Geschäftsführer des kbo-Inn-Salzach-Klinikums häufig das Büro auf die Baustelle in Wasserburgs Stadtteil Gabersee verlegen müssen. Der Neubau gemeinsam mit der Romed-Klinik Wasserburg wird seiner Tätigkeit den Stempel aufdrücken, sagt der Nachfolger von Dr. Theodor Danzl, der am 3. Mai in Wasserburg seine Arbeit aufgenommen hat.

Die Bürotür steht
weit offen

In der ersten Woche stand vor allem das Kennenlernen quer durch alle Abteilungen im Terminkalender. Die Tür zum Büro des neuen Geschäftsführers ist weit geöffnet. Auch er will es wie sein Vorgänger halten: möglichst viele Mitarbeiter durch direkten Kontakt persönlich kennenlernen. „Ich bin immer gut gefahren mit einem kollegialen Führungsstil“, sagt der 47-Jährige, der in den vergangenen Jahren stets in verantwortlichen Positionen im Gesundheitsbereich tätig war – unter anderem bei Helios, bei den Schön Kliniken, zuletzt bei Medical Park. Hier war er für die Geschäftsführung von drei Kliniken verantwortlich. Der Betriebswirt, der in Kiel aufgewachsen ist, kam über beratende Tätigkeiten in die Gesundheitsbranche – wobei eine Affinität familiär bedingt ist: Adamskis Mutter ist Altenpflegerin, seine Schwester Krankenschwester.

Der heute mit seiner Familie, zu der 16-jährige Zwillinge gehören, in Rimsting lebende Geschäftsführer hat nach eigenen Angaben die „herausragende Reputation“ des Inn-Salzach-Klinikums bewogen, sich als Nachfolger Danzls zu bewerben. Dieser habe ihm den Einstieg durch einen kooperativen Umgang sehr erleichtert – schon Wochen vor dem Wechsel habe er mit Danzl in engem Kontakt gestanden.

Die neue Aufgabe reize ihn aus mehreren Gründen, sagt Adamski. Das Inn-Salzach-Klinikum als Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie biete Spitzenmedizin und sei auch aufgrund einer „tollen Arbeitsatmosphäre“ ein „extrem attraktives“ Umfeld. Der gemeinsame Neubau mit dem somatischen Krankenhaus Romed, mit einer Investitionssumme von 240 Millionen Euro derzeit das größte Klinikbauvorhaben in Bayern, „das ist außerdem der Goldrand“, sagt er. Im ersten Jahr erlebe er gleich einen Meilenstein: die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes mit Einzug, vermutlich im ersten Halbjahr 2022. Der Neubau biete außerdem die einmalige Chance, zusätzliche Leistungen zu etablieren. Adamski spricht von tagesklinikschen Angeboten, Institutsambulanzen oder stationsäquivalenten Behandlungen. In erster Linie gehe es jedoch darum, dem Auftrag des Bezirks gerecht zu werden: den täglich 900 Patienten wohnortnah medizinisch und therapeutisch bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen zu helfen.

Adamski ist außerdem bewusst, dass er angesichts des Neubaus zwar in spannenden, aufgrund der Pandemie aber auch in schwierigen Zeiten die Leitung übernommen hat. Die Corona-Krise fordere das Klinikum, das den 1800 Mitarbeitern täglich ein Corona-Testangebot unterbreitet, eigene Corona-Stationen unterhält und den Alltag intensiv auf die Herausfordrungen einer Pandemie umstellen musste. Die Kosten sind gestiegen, die Einnahmen aufgrund der geringeren Belegungsmöglichkeiten gefallen. „Das führt zu großen kaufmännischen Belastungen“, sagt der neue Geschäftsführer.

Corona-Krise fordert
auch kaufmännisch

Die Erlöseinbußen seien in der ersten Welle ausgeglichen worden, für 2021 ständen Entscheidungen über die Mechanismen noch aus. „Ich gehe davon aus, dass wir einen erheblichen Anteil der Mehrkosten selber tragen müssen“, bedauert Adamski.

Er nimmt die Herausforderungen auch sportlich: Privat entspannt und entschleunigt der Familienvater beim Segeln, Laufen und Radfahren in den Bergen. Heike Duczek

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