Traunstein – Eine zwischenzeitlich verstorbene alte Dame aus Waging erteilte einem mittlerweile 76 Jahre alten Mann, der sich zu ihren Lebzeiten immer wieder mal um sie gekümmert hatte, 2017 eine Generalvollmacht über ihre Konten bei einer Bank in Traunstein. Das 2018 in Tranchen von 5000, 70000, 16500 und 20000 Euro überwiesene Geld, insgesamt 111500 Euro, landete zunächst bei seiner Familie und verschwand später ganz. Das Schöffengericht Traunstein mit Richter Thilo Schmidt verhängte gegen den Angeklagten am Montag wegen besonders schwerer Untreue in vier Fällen eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren mit Bewährung. Der Grund für die relativ milde Strafe war, nach Worten des Vorsitzenden, dass letztlich nicht auszuschließen war, dass der 76-Jährige das Geld sogar für die Geschädigte angelegt habe. Dabei sei er jedoch „über die erlaubten Risiken hinausgegangen“ und habe das Geld zudem mit seinem eigenen Vermögen vermischt. Letztlich sei der Angeklagte bei der Anlage des Geldes „selbst Opfer betrügerischer Machenschaften“ geworden und habe alles verloren.kd