Stimmung wie bei einem Volksfest

von Redaktion

CSU und SPD fordern „Astra-Impftag“

Rosenheim – Eine Impfung gegen Covid-19 mit Astrazeneca für jedermann: Das fordern CSU und SPD in einem Eilantrag an Oberbürgermeister Andreas März (CSU). „Der Astrazeneca-Impfstoff findet in den Rosenheimer Hausarztpraxen nur schleppend Absatz“, teilt die CSU mit. Gleichzeitig würden viele Bürger den Wunsch nach einer Impfung, unabhängig vom Vakzin, äußern. Aus diesem Grund soll – in Abstimmung mit den Hausärzten und unter Berücksichtigung der vorhandenen Kapazitäten – eine Astrazeneca-Sonderaktion zur Corona-Impfung der Stadtbevölkerung durchgeführt werden. Als Vorbild könnte der Astrazeneca-Impftag vom 15. Mai im Landkreis Ebersberg dienen, organisiert von Ärzten im Landkreis.

Initiative durch Hausärzte in Ebersberg

Dort verimpften Haus- und Fachärzte rund 1500 Impfdosen ohne Priorisierung und terminliche Anmeldung. Initiiert hatte die Impf-Sonderaktion Dr. Marc Block (52). Der Zornedinger Hausarzt ist der Koordinierungsarzt der niedergelassenen Arztpraxen im Kreis Ebersberg. „Wir haben in den vergangenen Wochen gemerkt, dass wir dem Ansturm nicht gerecht werden können“, sagt Block. So würden die Impfzentren und Arztpraxen lange Listen von Impfwilligen führen. Allein in seiner Praxis gebe es rund 600 Anmeldungen. „Wir wollten deshalb ein zusätzliches und niederschwelliges Impfangebot schaffen“, sagt Block. In Absprache mit dem Landratsamt und dem Bürgermeister sei so innerhalb eines halben Tages auf dem Ebersberger Volksfestplatz ein provisorisches Impfzentrum mit sieben Spuren entstanden. Der Ansturm war riesig“, erinnert sich Block, der vor elf Jahren in Rosenheim gearbeitet hat.

2750 Impfdosen und drei Stunden Wartezeit

Bereits vor der offiziellen Eröffnung hätten rund 800 Leute am Volksfestplatz für eine Impfdosis Schlange gestanden. Um den Andrang bewältigen zu können, habe das Landratsamt in der Nacht auf Samstag weitere zehn Impfzimmer in der Tiefgarage des Impfzentrums eingerichtet. Insgesamt konnten laut Block so rund 2750 Impfdosen verabreicht werden. Beschwert über die teilweise bis zu drei Stunden Wartezeiten habe sich niemand. „Die Stimmung war wie bei einem Volksfest“, sagt Block. Dr. Fritz Ihler, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Rosenheim, sagt, dass eine Impf-Sonderaktion, wie sie in Ebersberg stattgefunden hat, in Rosenheim zwar grundsätzlich vorstellbar sei. Zu beachten gebe es trotzdem einiges: „Je niedriger die Inzidenz, umso genauer muss man sich den Impfstoff ansehen“, sagt er. Astrazeneca könnte somit nur an die über 60-Jährigen verimpft werden. Ob ein Astrazeneca-Impftag in Rosenheim umgesetzt werden kann, darüber will der Rosenheimer Stadtrat am 19. Mai entscheiden. Anna Heise

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