Die Pfingstferien und die ersehnten Lockerungen laden jetzt zum Aufbrechen ein. Nach dem Jahr, das hinter uns liegt, ist das vielleicht eine gute Gelegenheit, im Urlaub manches wieder neu zu sehen.
Bei der Fahrt über Land stehen auch viele Kirchen dafür offen. Weil wir Menschen eben unterschiedlich empfinden, spricht mich persönlich nicht jede gleichermaßen an. Es gibt schlichte Kirchen, in denen ich lange nur still dasitzen und dabei tiefes inneres Glück empfinden kann, aber auch solche, in denen mir emotional einfach nicht warm wird.
Dann muss ich an die Theologin Dorothee Sölle denken, die in einem Brief an ihre Kinder schreibt: „Eines von euch, ich glaube es war Caroline, hat mal beim Besuch in einer scheußlichen Kirche, in der wir euch bei Reisen schleppten, trocken gesagt: ,Ist kein Gott drin.‘ Genau das soll in eurem Leben nicht so sein, es soll ,Gott drin sein‘, am Meer und in den Wolken, in der Kerze, in der Musik und natürlich in der Liebe.“
In diesen Zeilen ist für mich so vieles gesagt: Gott bleibt für uns der Unfassbare und der Unverfügbare. Er begegnet uns nicht nur an besonderen Orten, die wir liebevoll gestalten und sorgsam hüten. Er zeigt sich auch in unserer wunderbaren Schöpfung, die uns deswegen heilig sein muss, in jeder Kreatur und in jeder Begegnung mit einem anderen Menschen.
So lässt sich das Pfingstfest eben nur sehr begrenzt mit dem Bild einer Taube erklären, sondern eher mit dem Sturm, der unser ganzes Leben erfassen und erneuern will. Eben genau, damit Gott in unserem Leben „drin“ ist.