Rosenheim – Igel sind wieder unterwegs – und Mähroboter auch. Die automatischen Gartenwerkzeuge sind eine Gefahr für Kleintiere und deren Lebensraum, deshalb bittet der Bund Naturschutz (BN) um mehr Mut zur Wildnis: Je vielfältiger der Garten gestaltet ist und je mehr insektenfreundliche Pflanzen darin wachsen, umso wohler fühlt sich der Igel.
Sobald es dämmert, gehen sie auf Nahrungssuche. Oft sind sie dafür lange unterwegs und „da kommen pro Nacht schnell mal drei Kilometer“ zusammen, weiß Ursula Fees, Geschäftsführerin der BN-Kreisgruppe Rosenheim.
Durchqueren Igel einen von Robotern gepflegten Rasen oder gehen dort auf Beutefang, kann das gefährlich werden. „Igel sind keine Fluchttiere. Nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab“, erklärt Fees. Diese Strategie helfe aber nur großen Tieren, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden. Kleinere Igel, Lurche und Reptilien werden nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet.
Der BN bittet deshalb: Wer nicht auf den Mähroboter verzichten kann, sollte die Mähzeiten unbedingt auf den Tag verlegen und vorab kontrollieren, ob Tiere gefährdet sein könnten.
Auch setzt der BN auf Mut zu mehr Wildnis. Beim Mähen verschwinden Wildgräser, Knospen werden weggemäht, bevor sie entstehen. Für viele kleine Lebewesen wie Bienen, Hummeln, Grillen oder Schmetterlinge bleibt der Rasen eine grüne Wüste. „Es wäre so einfach, ein paar Blumen im ansonsten satten Grün zuzulassen, und schon hätte man Futter für viele Insekten“, erklärt Fees. Mehr Infos und Tipps für naturgemäße Gartenarbeit unter www.bund-naturschutz.de.