Meinen Namenstag haben wir in unserer Familie seit jeher am 24. Juni, dem Festtag von Johannes dem Täufer, gefeiert, obwohl sich mein Taufname ja auch von einer weiblichen Heiligen ableiten lässt. Es war einfach so. Vielleicht auch deswegen, weil die Pfarrkirche in meinem Heimatort dem Heiligen Johannes Baptist geweiht ist.
So hat mich die Geschichte dieses sonderbaren Heiligen immer beschäftigt, die uns durchaus Impulse für die heutige Zeit geben kann. Äußerst einfach soll er von Heuschrecken und wildem Honig gelebt haben, berichtet die Bibel.
Seine Neandertaler-Diät spricht mich nicht an. Auf der anderen Seite brauchen wir auch keine Greta, um zu erkennen, dass wir global gesehen unseren Lebensstil in mancher Hinsicht überdenken müssen. Johannes scheut sich nicht davor, sich auch mit den Oberen von Kirche und Staat anzulegen. Er redet Klartext und legt den Finger konsequent in die Wunden seiner Zeit.
Mich erinnert das an Papst Franziskus, der in den ersten Tagen seines Pontifikats die gepanzerte Staatskarosse des Vatikans gleich gegen einen gebrauchten Kleinwagen ausgetauscht, statt der Regierung ein Flüchtlingslager besucht und am Gründonnerstag gläubigen Muslimen die Füße gewaschen hat. Damit hat er sich nicht nur Freunde gemacht. Johannes kostet seine Geradlinigkeit am Ende den Kopf.
Nicht gerade das, was ich mir vorstelle, aber es braucht immer wieder Menschen, die aussprechen, was gesagt werden muss. Auch wenn das unbequem ist und den Verlust von Sympathie bedeutet. Allen Sommerhansln morgen alles Gute zum Namenstag!