Mann nach Brand festgenommen

von Redaktion

Polizei ermittelt gegen 40-jährigen Rumänen wegen versuchten Mordes

Tuntenhausen – Am Tag nach dem heftigen Brand in Tuntenhausen (wir berichteten) meldet die Polizei einen Erfolg ihrer Ermittlungen: Sie nahm noch am Sonntagvormittag einen dringend tatverdächtigen 40-jährigen Mann fest. Mittlerweile sitzt dieser Mann nach Angaben der Polizei in Untersuchungshaft. Bei dem Brand des Mehrparteienhauses im Herzen von Tuntenhausen, nur wenige Meter von der Wallfahrtskirche entfernt, sind ein Mensch schwer und vier weitere Personen leicht verletzt worden. Der Sachschaden geht nach Schätzung der Ermittler in die Hunderttausende.

Sofort Verdacht
auf Vorsatz

Noch in der Nacht hatte die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, was sich wegen der Sprachbarrieren zwischen den Polizeibeamten und den überwiegend osteuropäischen Bewohnern schwierig anließ. Mit Unterstützung einer Dolmetscherin machte die Polizei dann aber Fortschritte, durch die Aussagen der Mitbewohner erhärtete sich schnell der Verdacht einer vorsätzlichen Brandstiftung durch den 40-Jährigen.

Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein und nahm den dringend Tatverdächtigen am Sonntagmorgen am Bahnhof Ostermünchen fest. Der Mann, ein Rumäne, leistete bei der Festnahme keinen Widerstand, er wurde anschließend an das zuständige Fachkommissariat 1 der Kripo Rosenheim überstellt.

Unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, ermittelt die Kripo Rosenheim gegen den Rumänen mittlerweile unter anderem wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung. Wie er das Feuer entfacht haben soll, aus welchem Motiv heraus er das getan haben könnte: Dazu will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen.

Am gestrigen Vormittag erließ der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Rosenheim auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaftbefehl. Der Rumäne wurde anschließend laut Polizei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

„Wir sind noch glimpflich davongekommen“, sagte gestern auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen Tuntenhausens Bürgermeister Georg Weigl. Der Bereich sei dicht bebaut, „da hätte einiges mehr passieren können“. Außerdem sei glücklicherweise niemand lebensgefährlich verletzt worden. Dass nicht mehr passiert sei, führe er auch auf das schnelle Eingreifen der Feuerwehren zurück, sagte Weigl. Über die Nachricht, dass der Brand vorsätzlich gelegt worden sei, zeigte er sich überrascht. Mit den Bewohnern habe es nie Probleme gegeben, das Verhältnis zu den Mietern, die in Oberbayern ihrer Arbeit nachgingen, sei gut.

Das bestätigt der Besitzer des Hauses. Am Tag nach dem Großbrand arbeitet Peter Steyrer den Schaden an seinem Haus auf. Seine eigene Wohnung unterm Dach, über vier Jahre hinweg mit viel Eigenleistung ausgebaut, sei ruiniert, sagt er: „Die ist beim Teufel.“

Oftmals Handwerker
auf Montage

Über seine Mieter, nicht selten Handwerker auf Montage, sagt er: „Wir haben ein gutes Verhältnis.“ Nach dem zu urteilen, was er gehört habe, habe es Streit gegeben. Der 40-jährige Tatverdächtige sei Mitglied einer Truppe, die für eine Firma im Landkreis Rosenheim tätig und von ihrem Auftraggeber in Tuntenhausen einquartiert worden sei.

Die Nacht nach dem Feuer hat Steyrer im Wohnwagen verbracht, nun will er ein anderes Appartement in seinem Haus nutzen, so lange die Arbeiten unterm Dach andauern. Das Haus will er wieder herrichten, sagt er, den Schaden schätzt er auf über eine Million Euro. Genaueres werde der Gutachter am Dienstag sagen können.

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