Rosenheim – Zahlreiche Anrufe durch Trickbetrüger gab es am 23. Juni im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Im Zuge der Ermittlungen konnten insgesamt vier Personen kurz nach einer erfolgreichen Abholung von Bargeld vorläufig festgenommen werden. Die dringend Tatverdächtigen sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Die Trickbetrüger gaben sich mit erfundenen Geschichten, wie bereits mehrfach berichtet und hinlänglich bekannt, in den Anrufen als Polizeibeamte oder teilweise auch Staats- oder Rechtsanwälte aus. Mit Unterstützung von Beamten der Operativen Ergänzungsdienste Rosenheim, der Zivilen Einsatzgruppe Nürnberg sowie der Grenzpolizei Raubling wurde nach einer Übergabe einer der Täter auf frischer Tat festgenommen. Die Tatbeute in Höhe von 20000 Euro wurde bei ihm sichergestellt. Den drei weiteren Tatverdächtigen wurde ebenfalls die Festnahme erklärt. Bei einem der Beschuldigten konnten 25000 Euro sichergestellt werden. Ein möglicher Zusammenhang mit einem Trickbetrug aus Oberfranken wird derzeit geprüft. Die Staatsanwaltschaft Traunstein stellte Haftanträge gegen die polnischen Männer im Alter von 52 und je 23 Jahren sowie gegen die 58-jährige Frau.
In einem anderen Fall übergab eine Frau (Mitte 70) aus dem Raum Rosenheim im Zeitraum von ungefähr zwei Wochen in mehreren Raten Bargeld und Wertsachen im Gesamtwert von circa 110000 Euro. Zuvor hatte das Opfer mehrere Anrufe eines falschen Polizisten erhalten, wobei auch ihr eine frei erfundene Geschichte aufgetischt wurde. So gaben die Betrüger an, dass es in der Nachbarschaft zu einem Raub gekommen und im Notizbuch der Räuber der Name des Opfers verzeichnet gewesen sei. Die Seniorin offenbarte dem falschen Polizisten daraufhin den Bestand ihrer Wertsachen. Letztendlich schöpfte das Opfer Verdacht und verständigte über Notruf 110 die Polizei. Von Tätern und Beute fehlt in diesem Fall jede Spur.