Rosenheim – Eine gewaltige Gewitterwolke mit einem Ausmaß von circa zwölf Kilometern Höhe zeigte das Radar des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Montagabend über der Region Rosenheim. Für den Leiter der regionalen Wetterberatung, Guido Wolz, war es daher keine Überraschung, dass diese sogenannte Superzelle ein großes Unwetter auslösen würde. Mit Blick auf die aktuellen Wetterprognosen steht für den Experten fest: Die Gefahr in Form von starken Sturmböen und heftigen Niederschlägen bleibt bestehen.
Schon am Montagvormittag gab der DWD eine Wetterwarnung für die Region aus, die sich vom Irschenberg aus in westlicher Richtung ausbreitete. „Im Landkreis hatten wir Windgeschwindigkeiten von bis zu 101 Stundenkilometern auf dem Radar. Das ist genug, um einige Bäume umzuwerfen“, meint Wolz. Hinzu kam Starkregen, bei dem in der Spitze 62 Liter pro Stunde gemessen wurden. Ein Wert, der im Landkreis nur selten vorkommt.
Zudem sorgten Hagelkörner mit einem Durchmesser von circa fünf Zentimetern für Unruhe bei den Rosenheimer Hagelfliegern, wie der Leiter Georg Vogl berichtet. „Wir sind mit beiden Flugzeugen pünktlich in der Luft gewesen, um die Körner zu zerkleinern.“ Bereits nach gut einer Stunde konnten die Experten am Radar erkennen, dass der Einsatz erfolgreich verläuft und die große Hagelfläche schrumpfte. Bis 20 Uhr kämpften die Piloten gegen die „gewaltigen Wassermassen“ an und kehrten anschließend sicher auf den Flugplatz in Vogtareuth zurück. Der Hagelschaden sei somit deutlich geringer ausgefallen als befürchtet.
Die aktuelle Lage ist laut Wetterexperte Wolz allerdings weiterhin gefährlich. Durch die subtropische Warmluft sei die Feuchtigkeit so hoch, dass es bis zum kommenden Samstag gerade in den Abendstunden erneut zu heftigen Gewittern kommen kann. „Erst ab dem Wochenende werden die Luftmassen in den Osten abgedrängt und es wird kälter“, meint Wolz. Bis dahin sollte man in der gesamten Region auf starke Windböen inklusive heftiger Niederschläge gefasst sein. Korbinian Sautter