Ein Segensgebet zum Abschied

von Redaktion

Caritas-Fachschule entlässt Heilerziehungspfleger und -pflegehelfer

Griesstätt – 86 Schüler der Heilerziehungspflege sowie 26 Heilerziehungspflegehelfer feierten jetzt das Ende ihrer Ausbildung an der Caritas-Fachschule und den Einrichtungen der Behindertenhilfe. Für die Traumnote von 1,0 wurden Michaela Bermond als Jahrgangsbeste der dreijährigen Ausbildung sowie Regina Gaa als Beste der Heilerziehungspflegehilfe mit einem Präsent geehrt.

Coronabedingt erhielten die Absolventen in der Turnhalle klassenweise ihre Abschlusszeugnisse. Zu Beginn der Feierstunde stand eine kleine Segensfeier, die Prälat Peter Neuhauser unter das Thema Schöpfung stellte. Er machte deutlich, wie sehr der Mensch mit der Natur verbunden ist, zur Natur gehöre. „Gerade in den letzten Wochen mussten wir die Erfahrung machen, wie hart diese auch sein kann“, so der frühere Caritasdirektor, der im Jahr 1992 die Schule in Altenhohenau eingeweiht hatte.

Mit eindringlichen Worten erinnerte er alle an einen sorgsamen Umgang mit der Schöpfung Gottes, um im Einklang mit der Natur zu leben. Mit einem Segens- gebet für die künftigen Aufgaben der Fachkräfte beendete Neuhauser den geistlichen Impuls, der von einem Musiktrio der Lehrkräfte eindrucksvoll umrahmt wurde.

Schulleiterin Bernadette Gaßner machte in ihrer Rede deutlich, wie sehr doch – bedingt durch Corona – Routine verlorengegangen sei und Veränderungen den Weg zur Bildung erschwert hätten. „Ähnlich wie im Film ,Auf dem Weg zur Schule‘“, so Gaßner, „war Weg zur Bildung kein einfacher“. Dennoch sei es trotz aller Widrigkeiten in Präsenz- und Distanzunterricht gelungen, ein „wertvolles und kreatives Miteinander zu gestalten und die Schüler stark zu machen“ – stark für ein gelingendes Miteinander mit den ihnen anvertrauten Menschen mit Beeinträchtigung.

Mit Worten der bekanntesten Poetry-Slammerin Deutschlands, Julia Engelmann, ermunterte sie die frischgebackenen Fachkräfte, ihre Geschichten zu schreiben, Geschichten, die sie später gerne erzählen, und in deren Mittelpunkt die Menschen mit Beeinträchtigung stehen. Die Zeit des intensiven Lernens sei nun erst mal vorbei, so die Schulleiterin, nun bleibe auch wieder Zeit für die schönen Dinge, die in den letzten Jahren oft hintangestellt werden mussten.

Matthias Wölfel, Geschäftsführer des Caritas-Instituts für Bildung und Entwicklung, gratulierte in seinem Grußwort den Absolventen zu einer großartigen Leistung und den Titel „Bachelor Professionell in Sozialwesen“. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, diese Ausbildung zu beginnen, denn mit dem nötigen Wissen im Hintergrund, sei in der Praxis nun vieles leichter.

Mit Glückwünschen, launigen Reden und literarischen Anspielungen verabschiedeten sich auch die Klassenleiterinnen Michaela Schwarzenböck, Christl Mrowczinski und Ulla Ancelin sowie Herbert Müller von ihren Schülern, mit denen sie in schwierigen Zeiten trotz Distanz auch viel Nähe erleben konnten. Gelungen war auch der Beitrag zweier Absolventinnen, die ihre Schule und die Lehrkräfte mit treffenden Worten in den Blick nahmen. Eva-Maria Zehetmair

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