Rosenheim – Ohne größere Auswirkungen ist Tag eins des Lokführerstreiks in der Region Rosenheim vorübergegangen. Einzig Fernzüge ab und nach Salzburg beziehungsweise Innsbruck entfielen.
Der Regionalverkehr mit der Bayerischen Regiobahn lief indes weitgehend planmäßig. Die Lage am Bahnhof Rosenheim war in den Morgenstunden ruhig, von verärgerten Pendlern keine Spur. Von Ausfällen betroffen war in unregelmäßigen Abständen die Südostbayernbahn auf der Strecke Rosenheim-Mühldorf.
Hochzufrieden mit der Resonanz aus der Region zeigt sich Rüdiger Voigt, Ortsgruppenvorsitzender Rosenheim in der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). „Die Beteiligung aus der Ortsgruppe an dem Streik ist sehr, sehr groß“, betont er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. Auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung, seitens der Fahrgäste, die er und Kollegen erfahren hätten, seien großteils positiv. „Einige Meckerer gibt es natürlich immer, gerade, wenn zur Urlaubszeit gestreikt wird“, bekennt Voigt und ergänzt: „Aber für einen Streik gibt es eben nie den richtigen Zeitpunkt.“
Der Ausstand an sich, davon ist der Rosenheimer Ortsgruppenvorsitzende überzeugt, war längst überfällig: „Die Mitarbeiter sind äußerst sauer. Es geht um die Art und Weise, wie sich der Vorstand die Taschen vollstopft und gleichzeitig von den Mitarbeitern eine Beteiligung an der Sanierung des Konzerns verlangt. Die Stimmung ist absolut am Boden.“
Die aktuelle Streikphase geht Freitagmorgen um 2 Uhr zu Ende – pünktlich vor dem Wochenende. „Der Urlaubsverkehr wird vorerst nicht bestreikt“, erläutert Voigt, der selbst als Lokführer am Standort München und in Teilfreistellung als Betriebsrat tätig ist. Für Rüdiger Voigt und seine Kollegen heißt es nun abwarten, ob sich Konzern und Gewerkschaft einigen – oder ob es zu erneuten Streiks in den nächsten Wochen kommen wird. Rosi Gantner