Pittenhart – Junge Leute, die ausgelassen zu Livemusik feiern – die Trostberger Polizei hat in der Nacht auf Samstag in Aindorf, im Gemeindebereich Pittenhart, ein nicht angemeldetes Bier- und Weinfest aufgelöst. „Die Polizei wurde von Anwohnern alarmiert“, sagt Jürgen Hasenmaier, der Dienstgruppenleiter der Polizeiinspektion Trostberg. Auf einem ländlichen Anwesen feierten rund 500, meist junge Menschen in einem völlig überfüllten Stadel. Der Bereich war mit Bauzäunen umschlossen und ein Toilettenwagen war aufgebaut. Es gab eine Bühne mit einer Licht- und Soundanlage, auf der eine Liveband spielte. An einer Bar wurden Getränke ausgeschenkt. Dementsprechend alkoholisiert war der Großteil der Feiernden. Für die nicht angemeldete Veranstaltung wurde Eintritt kassiert.
Anzeigen gegen
20-Jährigen
Für die Party fehlte die behördliche Genehmigung und Anmeldung. Ebenfalls fehlten Zugangskontrollen zur Überprüfung der derzeit geltenden 3G-Regeln aufgrund der Corona-Pandemie. Der Veranstalter war der 20-jährige Sohn des Eigentümers. Er wurde angezeigt. „Ihn erwarten unter anderem Anzeigen aufgrund von Verstößen gegen das Corona-Infektionsschutzgesetz und in Sachen Veranstaltungs-, Gaststätten- und Gewerberechts“, erklärt Hasenmaier.
Die Polizeiinspektion Trostberg wurde während des Einsatzes von den umliegenden Polizeistationen unterstützt. „Es waren ungefähr sieben Streifen vor Ort“, so Hasenmaier. Die Party wurde von den Beamten aufgelöst. Pittenharts Bürgermeister Josef Reithmeier verurteilt das rücksichtslose Verhalten des Veranstalters. „Es ist unverantwortlich in dieser Situation“, sagt Reithmeier. Gerade in einer Zeit, in der vor allem junge Menschen mit dem Coronavirus infiziert seien. Dass hier im privaten Bereich Geld verdient worden sei, sorgt bei Reithmeier für Unverständnis. Gerade wenn Vereine, die eigentlich das Geld bräuchten, keine Veranstaltungen abhalten können. „Ich bin absolut dagegen und finde es nur rechtens, dass das konsequent geahndet wird“, resümiert der Bürgermeister. Vonseiten des Gesundheitsamtes konnte aus Kapazitätsgründen kein Statement dazu abgegeben werden, welche Auswirkungen eine solche Feier auf das pandemische Geschehen im Landkreis haben könnte.
Bereits in der Vergangenheit mussten Beamte vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd immer wieder Feiern und private Treffen auflösen, bei denen zum Teil massiv gegen die erlassenen Bestimmungen aufgrund der Corona-Pandemie verstoßen wurde. Zuletzt war die Polizei Ende August in Soyen mit 13 Streifenwagen im Einsatz. Ähnlich wie in Aindorf feierten mehrere Hundert Menschen in einer abgelegenen Halle eine Party.