Führungswechsel im Präsidium

von Redaktion

Manfred Hauser folgt auf Robert Kopp – Festakt auf Gut Kaltenbrunn

Rosenheim/Gmund – Bei einem Festakt auf Gut Kaltenbrunn bei Gmund am Tegernsee wurde der neue Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Manfred Hauser, ins Amt eingeführt. Dessen Vorgänger, Robert Kopp, verabschiedete Innenminister Joachim Herrmann mit lobenden Worten in den Ruhestand.

Rund um Gut Kaltenbrunn herrschte gehörig Auflauf, nicht zuletzt wegen eines Sportwagen-Treffens. Parkplatzmangel, umkehren! Kurzerhand richtete die Polizei für die Gäste des Empfangs einen Shuttle-Service ein. Im Mannschaftswagen zur Verabschiedung des Polizeipräsidenten – das blieb zumindest dem Innenminister erspart. Er rollte in der Dienstlimousine pünktlich auf den Hof. Wenngleich er Robert Kopp auf dem Weg zum Festakt verriet, dass sein Fahrer den Schleichweg über Schaftlach gewählt habe – über „schöne kleine Sträßchen“.

Mann mit einer
Bilderbuchkarriere

Die Bilderbuchlandschaft, sagte er wenig später auf der Bühne in der großzügigen Tenne, sei auch der ideale Rahmen, um einen Mann mit einer Bilderbuchkarriere zu verabschieden. Zu jedem Zeitpunkt seines Berufslebens habe Kopp die Lage hervorragend im Griff gehabt, die Ernennung zum Polizeipräsidenten im September 2015 sei eine logische Konsequenz gewesen. Während dessen sechsjähriger Amtszeit sei die Kriminalitätsbelastung zurückgegangen, die Aufklärungsquote weiter gestiegen. „Nirgends ist es so sicher wie in Bayern, und in Oberbayern Süd ist es noch ein Stück sicherer“, sagte Herrmann und kündigte an, dass Polizei und Politik in diesen Bemühungen nicht nachlassen werden. Man werde Kriminalität weiter mit voller Härte bekämpfen.

Mit Kopp verabschiede sich eine kompetente Führungspersönlichkeit, die stets auch „die menschliche Komponente sehr gut hingekriegt hat“. Das bescheinigte dem scheidenden Präsidenten später auch die Personalratsvorsitzende Birgit Manghofer.

Mit Manfred Hauser, so der Innenminister, habe man jemanden gefunden, bei dem das Polizeipräsidium in besten Händen sei. Der gebürtige Bad Aiblinger war bislang Vizepräsident des Landesamts für Verfassungsschutz. „Es gibt eine klare Trennung von Polizei und Verfassungsschutz“, betonte Herrmann. „Wir praktizieren aber auch den Austausch und die Kommunikation.“ Dass ein Verfassungsschützer wie Hauser, dessen Polizeikarriere wiederum 1996 beim Landeskriminalamt begann, wieder zurückkehre zur Polizei, entspreche langjährigen Grundsätzen. „Das tut uns bei der Beurteilung vieler Situationen gut“, sagte der Minister.

Er blicke, bekannte der neue Polizeipräsident, zwar noch nicht auf 46 Jahre Dienstzeit zurück wie sein Vorgänger, sondern habe gerade mal 25 Dienstjahre auf dem Buckel. Er sei aber im Sport seit 46 Jahren ein Mannschaftsspieler und wolle das auch in seinem neuen Amt praktizieren. Gegenüber Personen und Gruppen, die sich gegen das Gesetz stellen, kündigte er „Tatkraft und Entschlossenheit“ an.

Kein Platz für Hass,
Hetze und Gewalt

Damit ist er auf einer Linie mit Kopp. Der betonte in seiner Abschiedsrede einmal mehr, „dass Hass, Hetze und Gewalt in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“. Es sei wichtiger denn ja, dass die Polizei die Grenzen der Rechtsstaatlichkeit deutlich mache. Der 62-Jährige versprach seinem Nachfolger, dass er sich auf seine neue Aufgabe und das Team freuen dürfe. Es sei „der schönste Präsidialbereich Deutschlands“.

Und dann wurde es doch noch emotional. Beim Dank an seine Familie – vollständig versammelt im Saal – versagte dem obersten Polizisten im Oberland die Stimme. Rührung pur. Vom Publikum gab’s minutenlang stehenden Applaus, vom Ensemble des Polizeiorchesters zum Abschied „My way“. Draußen blauer Himmel und glitzernder See, drinnen Sinatra für den „Rosenheim-Kopp“ – so friedlich wenn’s halt immer wäre im idyllischen Oberland.

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