Übersee – „Achtung, Geisterfahrer“ lautete die Warnung am frühen Sonntagmorgen kurz nach Mitternacht. Über die Polizeieinsatzzentrale in Rosenheim gab es mehrere Anrufe wegen des Falschfahrers auf der A8 bei Übersee.
Ein Auto befuhr, den Mitteilern zufolge, die Richtungsfahrbahn München in entgegengesetzter Richtung, nämlich nach Salzburg, auf der linken der beiden Fahrstreifen. Die Verkehrspolizei Traunstein leitete unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen mit der Unterstützung weiterer Streifenbesatzungen der Verkehrspolizei Rosenheim, Polizei Grassau und Polizei Traunstein ein.
Der Geisterfahrer konnte glücklicherweise, ohne einen Verkehrsunfall verursacht zu haben, auf halber Strecke zwischen den Anschlussstellen Übersee und Bernau am Chiemsee, auf dem linken Fahrstreifen gestoppt werden. Der 72-jährige Nordrhein-Westfale war sichtlich überrascht und sich keiner Schuld bewusst. Er konnte sich den Grund für die Anhaltung augenscheinlich nicht erklären.
Er gab an, lediglich den Anweisungen seines Navigationssystems gefolgt zu haben. Ein durchgeführter Atemalkoholtest verlief, zur Überraschung der eingesetzten Beamten, negativ.
Der verschreckte Herr wurde, nach telefonischer Rücksprache mit seiner Tochter, zur Polizeistation Traunstein verbracht, nachdem sein Auto verkehrssicher abgestellt wurde. Die Tochter kümmerte sich sofort um die Abholung ihres Vaters. Am Ende seines Ausflugs darf sich der Geisterfahrer laut Polizei glücklich schätzen, keinen folgenschweren Verkehrsunfall verursacht zu haben. Aufgrund dieser Tatsache blieb er nicht nur unverletzt, sondern kann sich zudem noch über eine geringe Geldbuße in Höhe von 200 Euro, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot freuen.
Auf eine Prüfung seiner weiteren Fahrtauglichkeit kann sich der 72-Jährige dennoch einstellen, da die zuständige Fahrerlaubnisbehörde bereits über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt wurde.