Rosenheim – Die aktuelle Entwicklung der Holzpreise, aber auch Schäden, die Stürme in den vergangenen Monaten in Wäldern der Region angerichtet haben, waren zentrale Themen bei der Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung Rosenheim (WBV). Zudem gedachte die Versammlung des im März 2020 verstorbenen Ehrenvorsitzenden Josef Spann, der in seiner langen Amtszeit die WBV Rosenheim zu dem gemacht habe, was sie heute darstelle, sowie dem heuer verstorbenen, früheren Vorsitzenden Jakob Sandbichler.
Pilotprojekt
mit 2000 Hektar
Vorsitzender Georg Höhensteiger berichtete den Anwesenden über seine Tätigkeit in den verschiedenen Verbänden, beispielsweise bei der MW Biomasse AG, einer Tochtergesellschaft mehrerer Waldbesitzervereinigungen und Maschinenringe, bei der auch die WBV Rosenheim Gründungsmitglied ist. Einer der Arbeitsschwerpunkte ist der Betrieb von Heizwerken mit Hackschnitzeln.
Ein weiteres Zukunftsprojekt ist die zusammen mit der WBV Wasserburg neu gegründete Gesellschaft „Unser Wald Bayern“. Damit sei es möglich, durch die Ausgabe von Klimaschutz-Zertifikaten die Arbeit der Waldbesitzer zu honorieren. Für ein Pilotprojekt mit über 2000 Hektar sind die Vorstudien abgeschlossen. Die Zertifizierung dieser Flächen ist für den Januar 2022 geplant.
Zum Thema „Holzbörse“ gab Höhensteiger bekannt, dass eine Infoveranstaltung mit Sägewerken, Zimmereien und holzverarbeitenden Betrieben initiiert wurde, die von allen Beteiligten dankbar angenommen wurde. Auf diesem Wege werde versucht, sich gemeinsam besser auf dem Markt zu positionieren und eine Marke unter dem Motto „Heimisches Holz – Holz der kurzen Wege“ zu entwickeln. Damit solle die bevorzugte Bedienung heimischer Abnehmer angestrebt werden.
Im Geschäftsbericht für die Jahre 2019 und 2020 stellte der stellvertretende Geschäftsführer Tobias Hegemann die neuen Mitgliedsdaten vor. So sind die Mitgliederzahlen von 3082 (2019) auf 3124 (2020) gestiegen, die zugehörigen Waldflächen von 21490 Hektar (2019) auf 22736 Hektar (2020). Eine Übersicht sämtlicher relevanter Stürme seit 2007 mit Bildern der Verwüstungen zeigte den Waldbesitzern die hohe Anzahl an Sturmereignissen auf, wie beispielsweise im Sommer im Großraum Halfing.
Höchstpreise
im Mai 2021
Auf einem Diagramm zur Holzpreisentwicklung zeigte Hegemann den Verlauf des Referenzpreises vom Tiefstpreis unter 50 Euro je Festmeter im Mai 2020, den Anstieg auf 70 Euro im November 2020 bis zum Höchstpreis von weit über 100 Euro im Mai dieses Jahres auf. Die künftige Holzpreisentwicklung ist laut Hegemann sehr schwer einzuschätzen, da dies immer vom Käferholz-Aufkommen und dem Weltmarkt abhängig sei. Insgesamt rechne er aber eher mit fallenden Preisen.