Bad Aibling – In den vergangenen Jahren ist die Altersmedizin zunehmend in den Blickpunkt gerückt. Aus dem demografischen Wandel und der steigenden Lebenserwartung ergeben sich zunehmend neue Herausforderungen für die medizinische Versorgung. Eine Herausforderung, der sich die Romed-Klinik Bad Aibling in Zukunft als Zentrum für Altersmedizin (wir berichteten) stellen will.
Komplexe
Krankheitsbilder
Auf die Bedürfnisse und die Rehabilitation älterer Patienten mit komplexen Krankheitsbildern oder einer sogenannten Multimorbidität haben sich die Fachbereiche Akutgeriatrie und Alterstraumatologie spezialisiert. Deren oberstes Behandlungsziel ist es, die Alltagsaktivitäten sowie die Mobilität und Selbstständigkeit der Betroffenen während und nach einer Akuterkrankung wiederherzustellen.
Um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen in der Versorgung alter und hochbetagter Menschen gewachsen zu sein, setzt der Romed-Klinikverbund nach eigenen Angaben verstärkt auf die Optimierung der Fachabteilungen Akutgeriatrie und Alterstraumatologie am Standort Bad Aibling. „Wir wollen die Geriatrie mit den Bereichen Alterstraumatologie und internistische Akutgeriatrie an unserem Standort Bad Aibling stärken und ausbauen und das Zentrum für Altersmedizin im Romed-Verbund werden. Das ist Auftrag, Ansporn und erklärtes Ziel“, so der Kaufmännische Leiter Erhard Marburger.
Erste Schritte dazu wurden bereits 2016 mit dem Start der Alterstraumatologie durch die maßgebliche Initiative von Dr. Klaus-Jürgen Maier, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie, eingeleitet. Durch die Etablierung der internistischen Akutgeriatrie im Jahr 2020 und der jetzigen Bestellung des Internisten und Geriaters Andreas Aresin zum Chefarzt wurden nach Angaben eines Klinik-Sprechers „weitere Vorbereitungen für ein künftiges Zentrum getroffen“.
„Mit unserer Arbeit wollen wir ältere multimorbide und chronisch kranke Patienten umfassend behandeln und ihnen eine selbstständige Lebensführung sowie eine hohe Lebensqualität ermöglichen. Dem gehen wir mit großer Leidenschaft nach“, so Chefarzt Andreas Aresin.
Einbeziehung
der Angehörigen
Zentral für den Erfolg der geriatrischen Behandlung sei für ihn die Teamarbeit der Ärzte und der weiteren eingesetzten Berufsgruppen wie Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialdienst, Ernährungsberatung und speziell ausgebildete Pflegekräfte sowie die Einbeziehung der Angehörigen. „Zudem ist uns der Kontakt zu niedergelassenen Kollegen sehr wichtig, um deren Anforderungen, Wünschen und Erwartungen noch besser gerecht zu werden“, ergänzt Chefarzt Andreas Aresin.
Mit der kompletten Zuteilung der Station M3 an die Geriatrie im September wurde die Kapazität auf insgesamt 44 Betten erweitert. Damit konnte laut Klinik für eine akute Frührehabilitation die bestehende Lücke zwischen der Akutbehandlung internistischer und unfallchirurgischer Patienten und deren Nachbehandlung in einer Rehaklinik oder im ambulanten Sektor geschlossen werden.
Im Rahmen einer zwei- bis dreiwöchigen Frührehabilitation erhalten die meist hochbetagten und mehrfach erkrankten Patienten die für sie so wichtige Zeit, die sie für ihre Genesung nach der akuten Erkrankung oder Verletzung, gegebenenfalls auch Operation, benötigen. Eine Angehörigensprechstunde, in der Bedenken, Ängste und Unklarheiten in Bezug auf das weitere Vorgehen aus dem Weg geräumt werden sollen, runde das Angebot ab.