Rosenheim/Brannenburg – Im Hinblick auf die extrem hohen Corona-Infektionszahlen und die „außerordentlich hohe Belastung von Kliniken und speziell Intensivstationen in der ganzen Region“ hat sich die Stadt Rosenheim dazu entschlossen, dem Wirtschaftlichen Verband (WV) als Veranstalter die Durchführung des Christkindlmarktes in Rosenheim nicht zu gestatten. Das teilte die Stadt gestern mit. Die Entscheidung beruhe auf einer „nachdrücklichen Empfehlung des Rosenheimer Gesundheitsamts auf den Verzicht öffentlicher Veranstaltungen und Zusammenkünfte in dieser Phase eines dynamischen Infektionsgeschehens.“ Die Entscheidung wurde dem WV bereits mitgeteilt.
Entscheidung „im Interesse der Menschen“
„Viele Menschen wissen, dass die Weihnachtszeit für mich die schönste Zeit im Jahr ist. Ich mag diese spezielle Stimmung aus Lichterketten, Christbäumen, dem Christkindlmarkt und der Vorfreude auf Weihnachten. Deshalb ist mir diese Entscheidung auch im Interesse der vielen Menschen, die sich auf den diesjährigen Christkindlmarkt besonders gefreut haben, überaus schwergefallen“, sagte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. „Wer allerdings beispielsweise in unserem Romed-Klinikum vor Ort erlebt, wie unsere Pflegekräfte bis zur Grenze der Erschöpfung und nicht selten auch darüber hinaus um das Leben von Covid-Patienten kämpfen, kann nicht zu einer anderen Entscheidung kommen.“ Er könne und wolle es nicht verantworten, dass aufgrund einer möglichen Überlastung Triage-Entscheidungen erforderlich werden könnten.
Angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens wird die Stadt nach eigenen Angaben auch von der Aufstellung einzelner Verkaufsstände, einem „Winter in Rosenheim“ oder dem im vergangenen Jahr durchgeführten „KulTürchen“ absehen.