Stephanskirchen – Mehr Aufmerksamkeit und ein Plus an Schlagkraft: Das erhoffen sich der Brennerdialog aus der Region Rosenheim und sieben weitere Bürgerinitiativen von ihrem Zusammenschluss. Gemeinsamer Nenner ist der Widerstand gegen Großprojekte der Deutschen Bahn.
Bislang hatte der Brennerdialog fast im Alleingang den Widerstand gegen den Brenner-Nordzulauf koordiniert. In den vergangenen Monaten hatte sich die Front gegen den Neubau einer Trasse im Landkreis Rosenheim gelichtet und war auch der Elan in einigen Gemeinden geschwunden, nachdem die Bahn im April ihre Vorzugstrasse mit zwei Inn-Querungen und einem Verlauf größtenteils östlich des Flusses vorgestellt hatte. Einige Gemeinden wie Bad Feilnbach waren damit aus dem Schneider gewesen.
Jetzt hat sich der Brennerdialog offenbar Verbündete gesucht. Beim Verfassen von Mails an die Spitzen der Ampelparteien sei er mit anderen Bürgerinitiativen in Kontakt gekommen, sagt Thomas Riedrich, Sprecher von Brennerdialog Simssee. Dazu gehören neben Brennerdialog, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und Aktionsbündnis gegen die Feste Fehmarnbeltquerung vier weitere Initiativen. Erstes Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Erklärung „gegen milliardenteure und klimabelastende Bahnprojekte“. Die Infrastruktur-Megaprojekte gehörten auf den klimapolitischen Prüfstand, fordert Riedrich. „Unsere Hoffnung ist, dass es den neuen Verkehrpolitikern um Verkehr geht und nicht in erster Linie darum, möglichst viele Subventionen nach Bayern zu holen.“ Wichtig sei der Ausbau und Erhalt des Bestands. Darauf pochen auch die Mitstreiter im Rest von Deutschland. „Wir sind Bahnfreunde“, beteuert Werner Sauerborn vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21. Michael Weiser