Enttäuschung, aber auch Verständnis

von Redaktion

So reagieren Aussteller aus der Region auf die Absage der Grünen Woche in Berlin

Rosenheim/Berlin – Bereits zum zweiten Male musste die Internationale Grüne Woche in Berlin aufgrund der Corona-Pandemie jetzt abgesagt werden. Vom 21. bis 30. Januar 2022 hätte sie in den Messehallen unter dem Funkturm stattgefunden. Die Absage trifft die Gastronomie und den Tourismus sowie Aussteller und Musikanten aus dem Landkreis Rosenheim hart. Erst wenige Tage vor der Absage trafen sich die Rosenheimer zu einem Abstimmungsgespräch.

Übernachtungen schon organisiert

Treffpunkt war beim Entenwirt Peter Schrödl. Er hätte erneut in der Bayernhalle die Bewirtung mit eigenem Personal und mit regionalen Speisen übernommen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich schon wieder gefreut, es war alles eingeteilt und auch die Übernachtungen waren organisiert“, so Peter Schrödl, der immer noch an der Absage des Rosenheimer Christkindlmarktes knabbert. Denn auch dort ist er mit einem Stand vertreten. Mit Blick auf den Lockdown und auf die aktuelle Virus-Situation resümiert der Entenwirt: „Ausgleichshilfen sind gut und wichtig, aber keine Arbeit heißt auch kein Gewinn. Die Pandemie ist eine Gefährdung für die gesamte Gastronomie. Letztlich aber geht auch für unsere Leute die Gesundheit vor.“

Bereits zum zehnten Mal wären bei der Grünen Woche die drei Brauereien Auerbräu, Flötzinger und Maxlrainer in Berlin vertreten gewesen. „Wir bedauern es natürlich persönlich sehr, dass die Grüne Woche, die ja ein echtes Highlight für uns alle ist, ein weiteres Jahr ausfällt“, kommentierte Michael Hinterseer von Auerbräu die Absage. „Die Entscheidung ist aber richtig und wir freuen uns auf eine unbeschwerte, gesunde und fröhliche Grüne Woche 2023.“ Roland Bräger von Maxlrainer kann die Absage ebenfalls nachvollziehen: „Die Schlossbrauerei Maxlrain ist über die Absage der Grünen Woche sehr traurig, ist sie doch immer eine hervorragende Gelegenheit zur Präsentation unserer Region. Neben unserer Enttäuschung haben wir natürlich auch Verständnis für diese Maßnahme, gilt es doch vor allem, unser Gesundheitssystem zu schützen vor einer weiteren Überlastung.“ Auch Marisa Steegmüller von der Brauerei Flötzinger bedauerte die Absage, sagt aber auch: „Allerdings wäre unter den gegebenen Umständen eine Durchführung nicht verantwortbar.“ Sie hoffe darauf, dass sich die Lage bis zur nächsten Messe im Jahr 2023 wieder stabilisiere, „damit wir in gewohnter Weise unsere regionalen Produkte aus Stadt und Landkreis Rosenheim einem großen Publikum präsentieren können.“

Joachim Wiesböck von ORO in Rohrdorf wäre ebenfalls als Lieferant und Besucher in Berlin dabei gewesen. „Die Absage ist logisch und absolut sinnvoll, mit 2G für Besucher und Aussteller wäre es echt schwierig geworden““, kommentiert er das Aus der Messe. Christina Pfaffinger, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Chiemsee-Alpenland, der die Koordination für rund einem Dutzend Aussteller übernommen hatte, kann ihm da nur beipflichten. „Durch 2G war es schwieriger, die gesamte Ausstellungsfläche vollzubringen, aber letztlich hatten wir alles unter Dach und Fach.“

Auch Walter Weinzierl aus Kolbermoor, der wieder für den Bayerischen Trachtenverband einen Stand betreut hätte, zeigte sich enttäuscht: „Die wiederholte Absage ist vernünftig und war vorauszusehen, ist aber sehr schade. Wir hatten uns auf die Kontakte mit den Besuchern, auf den Austausch mit anderen Ländern sowie auf das fast familiäre Miteinander der Aussteller und die gute Stimmung in der Bayernhalle gefreut. Aufklärende Gespräche mit Nichtbayern, welche uns nur lederhosentragend und maßkrugschwingend sehen wollen, fehlen ebenfalls. Hoffen wir auf 2023.“

Beitrag zur Freundschaftspflege

Diese Hoffnung hat auch Toni Hötzelsperger, der in der Bayernhalle die Auftritte von Musikanten und Trachtlern organisiert: „Gerade, weil Corona schon viele Auftrittspausen verursachte, war das Interesse wieder groß. Auch Auftritte außerhalb der Messe hätten wieder zur Freundschaft zwischen Berlin und Bayern beigetragen.“

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