Region hinkt auch bei Masernimpfung hinterher

von Redaktion

Rosenheim bayernweit auf dem letzten Platz – Appell aus dem Gesundheitsamt

Rosenheim – Neben dem Thema der Corona-Impfungen gibt es andere schwerwiegende Infektionskrankheiten, gegen die Schutzimpfungen existieren. Auch hier besteht nach Angaben des Landratsamtes Rosenheim Nachholbedarf in Stadt und Landkreis.

Denn die Region liegt bei der Durchimpfungsrate von Masern bei den Schulanfängern in Bayern auf den letzten Plätzen. Das hat eine aktuelle Auswertung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ergeben. Bei den Kindern, die mindestens einmal geimpft wurden, landete Rosenheim auf dem letzten Platz. Bei Kindern, die mindestens zwei Masernimpfungen erhalten haben, auf dem vorletzten Platz. Für das Schuljahr 2019/20 lag die Quote für mindestens eine Impfung bei 91,4 Prozent, für mindestens zwei Impfungen bei 84,2 Prozent und damit deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 97,3 und 93,1 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Quote von 95 Prozent.

Vor diesem Hintergrund appelliert der Leiter des Gesundheitsamtes Rosenheim, Dr. Wolfgang Hierl, an die Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen: „Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Masern sind auch präsent. So ereigneten sich im Landkreis Rosenheim im Rahmen eines familiären Ausbruchs im Jahr 2020 fünf Fälle bei ungeimpften Personen.“ Impfungen sind laut Hierl der wirksamste Schutz vor Ansteckung. „Die Impfstoffe sind sicher und in der Regel gut verträglich. Auch in Hinblick auf Mitbürger, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, haben wir eine gewisse Verantwortung“, so der Leiter des Gesundheitsamtes.

Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit. Die Erkrankung kann einen schweren Verlauf nehmen mit Mittelohr- und Lungenentzündung. In einigen Fällen kann sie zu einer schwerwiegenden Gehirnentzündung mit bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen. „Auch wenn wir in Bayern in den letzten beiden Jahren vor großen Masernausbrüchen verschont geblieben sind, so müssen wir in Rosenheim aufgrund der bestehenden Impflücken jederzeit mit einem Masernausbruch, zum Beispiel in Schulen oder Kindergärten, rechnen“, sagt Hierl. „Wir dürfen uns mit der roten Laterne nicht zufriedengeben und nicht nachlassen mit unseren Bemühungen, die Masern zu eliminieren.“

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