Zum Drogenschmuggel angestiftet? Angeklagter (27) schweigt

von Redaktion

18 Kilogramm Haschisch bei Bad Feilnbach sichergestellt – Prozess gegen mutmaßlichen Drahtzieher wird im kommenden Jahr fortgesetzt

Traunstein/Rosenheim – Einen Pkw mit 189 Platten Haschisch an Bord zogen Rosenheimer Schleierfahnder am 8. Juli 2020 ohne vorherigen konkreten Verdacht aus dem laufenden Verkehr auf der A8 Richtung Salzburg. Der Fahrer wurde auf dem Parkplatz Eulenauer Filz bei Bad Feilnbach festgenommen und zwischenzeitlich rechtskräftig verurteilt. Angestiftet zu dem Drogenschmuggel soll den Kurier ein 27-jähriger Marokkaner haben, der seit letzter Woche auf der Anklagebank vor der Siebten Strafkammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzender Richterin Christina Braune sitzt (wir berichteten). Der Prozess zieht sich ins neue Jahr hinein.

Staatsanwalt Rasim Filipov beschuldigt den Angeklagten mit Wohnsitz in Italien des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie der Anstiftung. Der eigentliche Transporteur hatte bereits am ersten Verhandlungstag im Zeugenstand alle Einzelheiten bestätigt und den 27-Jährigen damit voll belastet. Demnach hatte der Zeuge mit dem Marokkaner gemeinsam 14 Tage vorher 70000 Euro Bargeld im italienischen Foggia auf einem Bauernhof in den Pkw eingebaut. Das Geld war für den Kauf der Betäubungsmittel in den Niederlanden bestimmt. Die Rückreise Richtung Italien endete nahe Bad Feilnbach. Die Haschischplatten mit einem Gesamtgewicht von über 18 Kilogramm landeten in der Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft und gelangten somit nicht mehr zu Konsumenten.

Der 27-Jährige machte bisher in dem Verfahren von seinem Recht zu schweigen Gebrauch. Ihm stehen mit Maximilian Hoh aus Rosenheim sowie Moritz Hausmann und Florian Wurtinger, beide aus München, drei Verteidiger zur Seite. Die Hauptverhandlung wird Anfang Januar fortgesetzt. Mit dem Urteil ist wohl nicht zu rechnen. Die weiteren Termine werden noch festgelegt.

Monika Kretzmer-Diepold

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