Es ist der zweite Jahreswechsel in Folge, der von Corona geprägt wird. Trotz allen Fortschritts bei der Bekämpfung des kleinen Virus, es hat seinen Schrecken als große Geißel der Menschheit nicht verloren. Der Kampf gegen die Pandemie bleibt auch im neuen Jahr eine vordringliche gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle in die Pflicht nimmt.
Hunderte Tote in der Region, Covid-Patienten mit schweren Langzeitfolgen, die sich mühsam in den Alltag zurückkämpfen müssen, das seit Monaten über uns schwebende Damoklesschwert eines Kollapses des Krankenhauswesens, die wirtschaftlichen Negativfolgen und einschneidende Auswirkungen auf unser Alltagsleben dürfen niemand kalt lassen.
Toleranz hat Grenzen
Dies gilt insbesondere auch für den Spaltpilz, den Corona bis hinein in zahlreiche Familien getragen hat – vor allem mit Blick auf die Impfdiskussion. Möglichst viele Menschen mit ausreichend Impfschutz sind aus virologischer Sicht eine elementare Voraussetzung für den Weg zurück in die Normalität. Eine Sichtweise, der in Teilen der Bevölkerung leider noch immer zu viel Skepsis entgegengebracht wird.
Keine Frage: In einer pluralen Gesellschaft muss beim Thema Corona Platz für konträre Meinungen über den Weg sein, der aus der Pandemie führt. Für Toleranz gibt es allerdings eine Grenze. Sie verläuft da, wo Ignoranz wider besseres Wissen beginnt. Und sie gilt natürlich für jede Art von gezielten Angriffen gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, die unter dem Deckmantel einer coronakritischen Haltung gestartet werden.
Gräben sind Kollateralschäden
Eine lautstarke Minderheit gewaltbereiter Aktivisten darf sich nicht anmaßen können, ungeahndet Unfrieden auf die Straßen unserer Städte zu tragen und in destruktiver Absicht Verunsicherung zu säen. Eine solche Saat nicht aufgehen zu lassen, das bleibt 2022 eine zentrale Aufgabe des Rechtsstaates, die ebenso herausfordernd ist wie der Kampf gegen das Virus.
Dringend erforderlich ist jedoch auch, Gräben zuzuschütten, die als Kollateralschäden der Pandemie zuhauf entstanden sind. Hierfür braucht es eine Sprache der Versöhnung, viele engagierte Brückenbauer aus der gesamten Bandbreite der Gesellschaft sowie einen vom Solidargedanken geprägten Blickwinkel.
Blick für das Gemeinwohl
Für den Zusammenhalt innerhalb eines Staates ist es unverzichtbar, beim Pochen auf persönliche Freiheiten den Blick für das Gemeinwohl nicht aus dem Auge zu verlieren. Behalten wir diesen Blickwinkel fest im Blick – auch bei allen Diskussionen im neuen Jahr über Maßnahmen, die uns Befreiung aus dem Würgegriff von Corona versprechen.