Corona-Lage entspannt sich

von Redaktion

Inzidenzwerte in der Region sinken – Omikron-Verdachtsfälle steigen rasant an

Rosenheim – Gute Nachrichten zum Jahresausklang: Die Corona-Lage in der Region Rosenheim entspannt sich. Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte befinden sich weiter im Sinkflug. Der Landkreis liegt inzwischen bei einer Inzidenz von 211, die Stadt bei 162 – und damit weit entfernt von den Höchstwerten Ende November zu Hotspot-Zeiten (siehe Corona-Jahresrückblick auf Seite 32/33). Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche ist deutlich zurückgegangen. Seit 22. Dezember wurden 657 neue Fälle gemeldet (Vorwoche: 780). Nach Angaben des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim sind nach wie vor überwiegend Ungeimpfte von den Neuinfektionen betroffen. Über die Hälfte der positiv Getesteten liegen zudem im Altersbereich zwischen 18 und 59 Jahren (seit 1. Dezember: 57 Prozent).

Zehn weitere Corona-Todesfälle

Rückläufig nach dem Negativrekord vor Weihnachten mit 34 Todesfällen binnen einer Woche ist die Zahl der Corona-Toten mit zuletzt zehn Fällen innerhalb einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in der Region ist damit seit Beginn der Pandemie auf 728 angewachsen. Unter den jüngst Verstorbenen befindet sich eine Person unter 60 Jahren, fünf waren zwischen 60 und 80 Jahre alt und vier über 80. Vier der verstorbenen Personen waren in einem Heim betreut worden.

Laut Gesundheitsamt herrscht weiterhin ein diffuses Ausbreitungsgeschehen vor, nun aber mit rückläufiger Tendenz. Auch die Zahl der Ausbrüche in Alten-, Pflege- und Behindertenheimen sowie in Kliniken, Schulen und Kitas sind deutlich zurückgegangen.

Nach wie vor mit Besorgnis blickt man im Gesundheitsamt auf die Alten- und Pflegeheime: Die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter in den Einrichtungen sei nach wie vor ungeimpft. Hinzu kämen ein Fünftel Ungeimpfte oder unvollständig Geimpfte unter den Bewohnern. Seitens des Gesundheitsamtes heißt es deshalb: „Es besteht weiter dringender Bedarf für Nachhol- und Boosterimpfungen bei Bewohnern und Mitarbeitern.“

Zur epidemiologischen Lage in der Region äußern sich die Experten im Gesundheitsamt verhalten: „Auch wenn die rückläufige Entwicklung der Infektionszahlen weiterhin positiv ist und der Gipfel der vierten Welle, einer Delta-Welle, hinter uns liegt, so besteht die Befürchtung, dass auch wir von einer fünften Welle erfasst werden. Dies zeigt die Entwicklung der rasant steigenden Infektionen durch Omikron in den Nachbarländern.“

Ansteckende Variante mit 66 Gesamtfällen

Die Zahl der Omikron-Verdachtsfälle ist laut Gesundheitsamt in der Region deutlich gestiegen und liegt nun bei 66. „Diese Entwicklung zeigt, dass die hochansteckende Variante Omikron bald die noch vorherrschende Delta-Variante ablösen wird.“ Im schlimmsten Fall könne dies zu einem dramatischen Überlaufen der Intensivstationen jenseits der absoluten Kapazitätsgrenzen führen. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen müsse von einer verminderten Wirksamkeit der Impfstoffe bei Omikron ausgegangen werden, sodass nur durch eine Booster-Impfung ein ausreichendes Schutzniveau vor schweren Verläufen erreicht werde. Weiter mahnt Behördenleiter Dr. Wolfgang Hierl: „Deshalb sollte jeder Bürger alle im Alltag nicht notwendigen Kontakte reduzieren und Reisen vermeiden. Sofern Kontakte nicht gemieden werden können, sollten Masken getragen, Mindestabstände eingehalten und die Hygieneregeln beachtet werden. Gleichzeitig muss die Impfrate in der Region enorm gesteigert werden.“

Insgesamt sind bislang (Stand 29. Dezember) in Stadt und Landkreis 117458 Erstimpfungen, 113290 Abschlussimpfungen (Zweitimpfung oder einfache Impfung mit Johnson & Johnson) und 41941 Auffrischungsimpfungen durchgeführt worden. Seit 13. Dezember wurden insgesamt 640 Kinderimpfungen im Impfzentrum durchgeführt. Hinzu kommen 229141 Impfungen durch niedergelassene Ärzte.

Impftermine auch Silvester und Neujahr

Jeder impfwillige Bürger ab zwölf Jahren kann sich unter www.impfzentren.bayern registrieren lassen oder unter Telefon 08031/365-8899 Termine vereinbaren. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird eine Terminvereinbarung empfohlen. Das Impfzentrum ist täglich von 8 bis 17 Uhr (auch Silvester, Neujahr und Heilige Drei Könige) sowie donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Die Belegungszahlen mit Corona-Patienten sind laut Gesundheitsamt zwar zurückgegangen, dennoch befänden sich die Kliniken in der Region weiterhin an ihrer Leistungsgrenze. Stand 30. Dezember befanden sich 52 Corona-Patienten in den Romed-Kliniken, davon elf Verdachtsfälle und zehn auf Intensivstation.

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