Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Nun läuft sie ab. Die Frist, um bis zum letzten Stichtag noch ein paar Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahl am 20. März zu gewinnen. Keine leichte Aufgabe in einer Woche, in der viele Menschen ihre Mitarbeit und Zugehörigkeit zur Kirche wieder infrage stellen.

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort versuchen zu motivieren, wo es nur geht. Pandemiebedingt waren im vergangenen Jahr viele Begegnungen nicht möglich, und zu den Skandalen, für die sich die Kirchenleitung jetzt rechtfertigen muss, kommen Vorwürfe, die Pfarrgemeinden hätten sich „während Corona“ nicht um die Menschen gekümmert.

Für mich ist all das aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Menschen kommen und gehen jeden Tag in unser Pfarrhaus mit den verschiedensten Anliegen. Wir helfen, wo wir können und es nur irgendwie geht. Wir tun das, bis der Tag zu Ende ist und in der Bereitschaft der Notfallseelsorge zudem weit über den üblichen Feierabend anderer hinaus.

Es mag gute Gründe geben, von den Kirchen Abstand zu nehmen. Christsein selbst aber lebt aus der Gemeinschaft. Wer einen Sumpf trocken legen will, muss die Ursachen ergründen, braucht aber auch Arbeiter, die bereit sind, einen Schubkarren in die Hand zu nehmen.

Für die Pfarrgemeinderatswahl haben wir jetzt tatsächlich gerade noch ausreichend Kandidaten. Wir machen mit einer neuen Mannschaft weiter. Wie sagte die große „Mystikerin der Straße“, Madeleine Delbrel, die in ihrer Beharrlichkeit mein großes Vorbild geworden ist: „Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe.“ Dafür gibt es keine Frist.

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