Rosenheim denkt ans Herbstfest

von Redaktion

Entscheidung im Mai? – Vertrag für Inntalhalle als Impfzentrum läuft aus

Rosenheim – 27. August bis 11. September: In diesen zwei Wochen könnte es stattfinden, das Rosenheimer Herbstfest. Zumindest, wenn alles glattgeht. Nach zwei Jahren Pandemie-Zwangspause denken die Veranstalter offenbar wieder über das Rosenheimer Großereignis schlechthin nach. Auf der Homepage des Wirtschaftlichen Verbandes der Stadt und des Landkreises Rosenheim findet sich auch schon ein entsprechender Terminhinweis. Mit dem Adjektiv „hoffentlich“.

Die Stadt in
der Zwickmühle?

Ein Herbstfest 2022: Es wäre für viele Menschen ein Glücksfall, der die Stadt aber in die Zwickmühle bringen könnte. Denn laut Bundesgesundheitsministerium sollen die Impfzentren bis Jahresende betrieben werden. Die Stadt unterhält – zusammen mit dem Landkreis – jedoch ein Test- und ein Impfzentrum auf der Loretowiese. Und die ist üblicherweise Schauplatz des Herbstfestes. Impfzentrum und Testeinrichtung müssten also weichen. Doch vorerst befindet man sich noch in der fünften Welle der Corona-Pandemie. „Wir prüfen alle Optionen“, sagt Wirtschaftsdezernent Thomas Bugl. Schließlich schössen die Inzidenzzahlen aktuell derzeit durch die Decke, dass Festlegungen noch nicht möglich seien.

Vertrag bis
zum Frühjahr

Was den Zeitdruck erhöht: Der Vertrag zwischen Stadt und Vermieter Auerbräu läuft nach Angaben von Bugl Ende April aus. Und er fügt hinzu, dass die Stadt Rosenheim einem Herbstfest, so es stattfinden könne, „auf keinen Fall im Wege stehen wird“. Damit legt sich die Stadt einigermaßen fest. Ob das Fest stattfindet oder nicht, wird sich wohl nicht bis zum Ende der Vertragslaufzeit am 30. April entscheiden lassen. Reinhold Frey, Vorsitzender des veranstaltenden Wirtschaftlichen Verbands, rechnet mit einer Entscheidung für oder gegen das Herbstfest erst im Mai. Schließlich habe Corona immer wieder mit Überraschungen aufwarten können, man müsse die Entwicklung daher genau im Blick behalten.

Auerbräu wiederum wird sich kaum den Weg zum Herbstfest voreilig verbauen wollen, auch wenn sich Sprecher Michael Hinterseer am Dienstag dazu konkret nicht äußern wollte. Alles zusammengenommen sieht es danach aus, dass sich die Stadtverwaltung nach Alternativ-Standorten für das Impfzentrum umsehen muss.

Denkbar wäre immerhin eine Verlängerung des Vertrags für eine Übergangsfrist. Das Impfzentrum könnte seinen Betrieb in der Inntalhalle theoretisch bis in den Sommer aufrechterhalten. Das würde der Stadt Spielraum für die Suche nach einem Standort geben. Denn erst im Juli, so Frey, beginnen im Normalfall die Vorbereitungen fürs Herbstfest.

Die Hoffnung auf einen festlichen Spätsommer, sie lebt jedenfalls in vielen Beteiligten. Max Fahrenschon, Schausteller aus Großkarolinenfeld, äußert sich zuversichtlich. „Das Oktoberfest in München ist für uns so etwas wie das Leit-Fest“, sagt Fahrenschon. „Und die Münchner planen ja schon.“ Auch Reinhold Frey äußert sich insgesamt zuversichtlich: „Vorausgesetzt, es bleibt bei Omikron: Dann haben wir eine ganz gute Chance.“

Fahrenschon hält auch einen Betrieb innerhalb der Festzelte für möglich. Schließlich habe man in der Gastronomie bereits taugliche Lösungen für Genesene und Geimpfte erdacht. Welche Regeln gelten sollen, wie genau der Zugang zum Festgelände kontrolliert werden könnte: Dazu gibt es offenbar noch keine konkreten Überlegungen. Max Fahrenschon blickt derweil erneut hinüber zum großen Nachbarn. „In München denken sie über eine Bändchen-Lösung nach“, sagt er. „Da kann man sich dann vorher online mit einem Impfzertifikat anmelden.“ Derlei sei doch auch fürs Herbstfest in Rosenheim denkbar.

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