Brannenburg/Aschau – Benny kam nicht zurück. Der Cairn-Terrier-Mischling war mit seinen beiden vierbeinigen Kumpels eine Woche vor Weihnachten am späten Abend am Ponyhof St. Margarethen aus dem Haus geflitzt, das letzte kleine Geschäft erledigen. Als Matthias Haug seine Hunde zurückrief, kam Benny nicht.
Gehört hatten Haug und sein Partner nichts Ungewöhnliches, „in einer Unterkunft war noch Betrieb“. An Schlaf war dennoch nicht zu denken. Also machte sich Haug auf die Suche nach Benny und fand ihn tot, mit angefressenem Genick, auf. Die Polizei Brannenburg sei sehr schnell da gewesen, habe alles in die Wege geleitet und die Spezialisten angefordert.
Die Art der Verletzung deutete, so ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt (LfU), auf die Beteiligung eines Nachtgreifvogels hin. Die Ergebnisse der genetischen Analyse schlossen einen Caniden (Hund, Wolf) aus. Theoretisch denkbar, dass es ein Uhu war, sagt Johannes Lenhart von der Falknerei in Aschau. Von der Größe her werde ein Uhu mit einem kleinen Hund fertig, „aber Terrier sind Kämpfer – der hätte sich gewehrt und geschrien.“ Dennoch verstummten die Gerüchte nicht, es sei ein Wolf gewesen. „Mich würde es wundern, wenn das ein Wolf war“, sagt Haug mit Verweis auf die Bissspuren und die soliden Zäune. Dieser Tage geriet wieder der Wolf in Verdacht, als im Wildgehege des Gasthofs Kogl in Brannenburg eine tote Sikahirschkuh aufgefunden wurde. Das LfU winkte ab: kein Wolf. Die Bissspuren passten eher zu einem Raubvogel. Für völlig ausgeschlossen hält es Lenhart, dass ein Uhu eine Sikahirschkuh schlägt. Ein Steinadler, ja, der hätte die Kraft. Ein Uhu nicht. Der nehme aber das tote Tier als Fressen an. „Der Fachmann sieht an den Schnabelspuren eindeutig, welches Tier es war.“ Sylvia Hampel