„Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet“, singt Herbert Grönemeyer in seinem Lied „Der Weg“, in dem er versucht, die Liebe und die Erinnerung an seine verstorbene Frau Anna irgendwie in Worte zu fassen. Mich berührt dieses Lied immer wieder. Und tatsächlich gibt es auch für mich Menschen, die einen Raum gefühlt heller machen und die Licht in unser Leben bringen.
Vermutlich empfindet das jeder von uns bei jeweils anderen Personen. Es ist letztlich die Liebe und für den spirituellen Menschen der Glaube, die uns dieses Licht sehen lassen. In der Kunst hat es der Maler Rembrandt einzigartig verstanden, in seinen Gemälden „lichterfüllte“ Menschen darzustellen und die Lichtquelle bei diesen „von innen heraus“ leuchten zu lassen.
Wenn wir heute das Fest Mariä Lichtmess feiern, erzählt die Bibelgeschichte dieses Tages etwas ganz Ähnliches: Simeon und Hanna sind hochbetagt bereits an die Grenze ihres Lebens gekommen. Vermutlich haben sie, wie wir alle, in ihrem Leben auch viel Dunkles erlebt. Da erkennen die beiden in dem kleinen Kind, das Maria und Josef in den Tempel bringen, ein helles Licht, das die ganze Welt ausleuchten kann.
Wenn wir heute in den Gottesdiensten unsere Kerzen für das kommende Jahr segnen, ist das mehr als nur ein alter Brauch. Es sind keine Kerzen, die nur für uns allein brennen. Dann könnten wir das auch lassen. Es ist der Auftrag, dass wir dieses göttliche Licht aus der Verbindung mit Christus in uns selber lebendig werden lassen und dann den Raum unserer Welt mit Sonne, Licht und Liebe fluten.