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von Redaktion

OVB-SPENDENAKTION Über eine Million Euro für Silberstreifen und KIZ

Rosenheim – Es ist eine gewaltige Summe zusammengekommen: Sage und schreibe 1,08 Millionen Euro spendeten unserer Leser im vergangenen Jahr für die Aktion „OVB-Leser zeigen Herz“. Nach dem Jahr 2020 mit 1,2 Millionen Euro ist dies das zweitbeste Spendenergebnis der 31. Auflage der Sammlung. Über die Großzügigkeit unserer Leser dürfen sich heuer zwei Einrichtungen aus der Region freuen, die sich Kindern mit Behinderungen widmen: der Vogtareuther Verein Silberstreifen und die Schule der Aschauer Therapieeinrichtung „Kind im Zentrum“ (KIZ).

Inklusiver Spielplatz
in Vogtareuth

Auch wenn der Himmel zur Spendenübergabe an die beiden Organisationen einen sonnig-frühlingshaften Gruß von oben schickte: OVB-Verleger Oliver Döser vergaß trotz des erfreulichen Anlasses nicht, daran zu erinnern, dass just an diesem Donnerstag die weltpolitische Lage Anlass zur Sorge gab: durch den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. „Das drückt bei jedem die Stimmung, soll aber trotzdem das, was wir gemeinsam erreicht haben, nicht mindern“, sagte Döser im Beisein der Spendenempfänger.

Die Summe von mehr als einer Million Euro sei eine Gemeinschaftsleistung all jener OVB-Leser, die auch im vergangenen Jahr ihr Herz öffneten und Geld spendeten. Große, aber auch viele kleine Beträge, die unter anderem dazu beitragen, dass der Verein Silberstreifen in Vogtareuth seinen inklusiven, barrierefreien Spielplatz in Nachbarschaft zur Schön Klinik weiterbauen kann. Einen Ort der Begegnung, an dem Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam spielen können.

47 Fragebögen haben die Mitarbeiter des Vereins ausgewertet, um das Gelände zu planen: Bögen von Kindern und Eltern, aber auch von Therapeuten, Pflegern und Erziehern der Neuropädiatrie und Kinderorthopädie an den Schön Kliniken. Unter den Wünschen bei den Spielgeräten fanden sich freilich viele Klassiker wie Schaukeln oder ein Sandkasten. „Wichtig war uns, dass es Spielgeräte gibt, die einfach zu bedienen sind, gleichzeitig aber auch Geräte, die ein wenig schwieriger zu erklettern sind“, erklärt Melanie Hessenauer vom Verein Silberstreifen.

Klettergerüst
mit Rampe

Verwirklicht hat die Gemeinschaft bereits den ersten Bauabschnitt. Darin zu finden ist unter anderem ein Sandkasten, in dem sowohl Kinder mit wie auch ohne Behinderung miteinander spielen können. Das Konzept ist so einfach wie genial: Die mit Sand gefüllte Spielfläche ist um einige Zentimeter erhöht. Kinder ohne Behinderung klettern auf diese Ebene, und Kinder im Rollstuhl können an diese heranfahren wie an einen Tisch. Ebenso installieren lassen hat die Gemeinschaft inzwischen mehrere schwellenfreie Schaukeln, die mit einem Fallschutz versehen sind, und ein Rollstuhltrampolin.

Für den kommenden Bauabschnitt, in den auch ein Teil der Spenden aus der OVB-Weihnachtsaktion einfließen soll, ist unter anderem ein Klettergerüst geplant. Eine große Konstruktion, wie Melanie Hessenauer erläutert, die Kinder im Rollstuhl über eine Rampe erreichen und abfahren können.

Die Vorsitzende des Vereins Silberstreifen, Sabine Kuhn, wünscht sich zudem noch Holzliegen zum Verweilen. Ähnlich wie jene, welche Rosenheim im Rahmen seiner Aktion „Rosenheim blüht auf“ in den Grünanlagen der Stadt aufgestellt hat.

In Aschau muss die dortige Schule des KIZ mit Förderschwerpunkt auf körperliche und motorische Entwicklung zum Teil neu gebaut werden. Auch, weil dort ein Ersatzbau einige Klassenräume beherbergt, deren Bausubstanz die besten Zeiten längst hinter sich haben.

Neue Räume,
neue Geräte

Ebenso muss der mit der Schule verbundene Therapiebereich des Heilpädagogischen Zentrums saniert werden. Und nicht zuletzt will das KIZ hierfür auch neue Geräte anschaffen, um die Entwicklung der Kinder zu fördern. „Ein großer Teil der Spende wird sicherlich in den Schulneubau fließen, damit wir dort auch für die medizinische Therapie die entsprechenden Räume zur Verfügung stellen können“, berichtet der Leiter der Behindertenhilfe beim KIZ, Leopold Wimmer. Einen anderen Teil der Summe will das Therapiezentrum umgekehrt dafür einsetzen, um Räume, in die man coronabedingt für die medizinische Behandlung der Buben und Mädchen ausweichen musste, wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Beide Projekte haben die OVB-Heimatzeitungen während der Spendenaktion im vergangenen Jahr ausführlich vorgestellt. Genauer gesagt OVB-Redakteur Ludwig Simeth, der die OVB-Weihnachtsspendenaktion seit vielen Jahren redaktionell begleitet. So lange, dass ihn viele Leser inzwischen ganz automatisch mit „OVB-Leser zeigen Herz“ in Verbindung bringen. Er sei ein Kollege, der die Aktion mit viel Einfühlungsvermögen für die Betroffenen den Lesern näherbringe, wie OVB-Verleger Oliver Döser im Zuge der Spendenübergabe anmerkte.

So kommen Projekte in die Auswahl

Damit ein Projekt für eine OVB-Weihnachtsspendenaktion in Betracht kommt, muss es regional, sozial und gemeinnützig sein. Es werden nur konkrete Vorhaben und deren Realisierung gefördert, nicht aber laufende Kosten von bereits bestehenden Einrichtungen. Die Projekte müssen sich außerdem schon in einer konkreten Planung befinden, und es sollte ein Finanzierungsplan vorliegen. Aus diesem muss ersichtlich sein, dass Spendengelder nicht in die Planung, sondern in die konkrete Umsetzung fließen werden. Bewerbungen für die OVB-Weihnachtsaktion 2022 können ab sofort von den Projektverantwortlichen bis Ende Juni 2022 eingereicht werden. Bitte senden Sie das Konzept des Projektes (Beschreibung, Fotos/Visualisierung, Status, geplante Finanzierung) per E-Mail an OVB-Redaktionsleiterin Carmen Krippl unter carmen.krippl@ovb.net.

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