Erste Impfungen mit dem neuen Vakzin Novavax

von Redaktion

Nachfrage im Impfzentrum Rosenheim äußerst gering – Auch bei Romed kaum Interesse

Gähnende Leere herrscht derzeit im Impfzentrum Rosenheim in der Inntalhalle.Foto hadersbeck

Rosenheim – Der Impfstoff Novavax ist mit Verzögerung nun auch in Rosenheim angekommen. Die erste Impfung erfolgte Punkt 10.30 Uhr am vergangenen Donnerstag im Impfzentrum Rosenheim auf der Loretowiese.

Dabei wird es vorerst auch bleiben: Novavax wird bis auf unbestimmte Zeit nun in den offiziellen Impfzentren erhältlich sein – und überdies nur an bestimmte Personengruppen verimpft werden. Entsprechend hat es das Bayerische Gesundheitsministerium verfügt. Erhalten sollen das proteinbasierte Vakzin, im Volksmund auch als „Totimpfstoff“ bekannt, vorerst nur Beschäftigte aus Einrichtungen, die ab Mitte März der einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegen. Das heißt: Mitarbeiter in Kliniken, Seniorenheimen, Arztpraxen und Pflegeberufen haben aktuell ein Anrecht darauf. Sie können sich in ihren jeweiligen Impfzentren einbuchen.

Die Chancen, zeitnah einen Termin zu erhalten, stehen bestens: Denn noch ist die Nachfrage äußerst gering, wie Christian Baab, Sprecher der Stadt Rosenheim und zuständig für das gemeinsame Impfzentrum von Stadt und Landkreis auf der Loretowiese, auf OVB-Anfrage erklärte. „Die Nachfrage ist nicht groß.“

Auf vereinzelte Impfungen zum Ende der Woche hin waren für Sonntag 21 Novavax-Termine eingebucht – nur ein Bruchteil dessen, was das Impfzentrum an Kapazität hätte.

Kaum Resonanz findet das neue Vakzin, von dem man sich erhofft hatte, Impfskeptiker zu überzeugen und der Impfkampagne neuen Schwung zu verleihen, auch bei den Hausärzten. Davon spricht zumindest Dr. Nikolaus Klecker, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands und als Allgemeinarzt in Rosenheim angesiedelt. „Zwei, drei Patienten haben mal angefragt, sie gehörten allerdings nicht der bevorzugten Berufsgruppe an, weshalb wir ihnen absagen mussten. Wobei die Hausärzte derzeit noch gar kein Novavax erhalten.“ Die Hausarztpraxen sollen nach jetzigem Stand erst Anfang April mit dem Proteinimpfstoff beliefert werden.

Doch auch über Novavax hinaus ist aktuell die Nachfrage nach Corona-Impfungen sehr gering. „Es ist so gut wie gar nichts mehr los, nur vereinzelt mal eine dritte oder vierte Impfung“, beschreibt Dr. Klecker die Situation in den Praxen. Und das, obwohl die Zahl der Ansteckungen nach wie vor hoch sei. „Wir haben wahnsinnig viele positive Testergebnisse, aber zum Glück sehr viele milde Verläufe.“ Nur vereinzelt müssten Covid-Erkrankte ins Klinikum eingewiesen werden oder landeten gar auf der Intensivstation. „Das ist derzeit nur die Ausnahme.“

In den Romed-Kliniken sind die ersten Dosen Novavax vergangene Woche angeliefert worden, wie eine Sprecherin auf OVB-Anfrage erklärte. Sie sollen in der Woche ab 7. März verimpft werden. Bei den Romed-Kliniken – die grundsätzlich nur Mitarbeiter impfen – ist nach den Worten der Sprecherin die Nachfrage bezogen auf die gesamte Mitarbeiterschaft anteilmäßig eher gering. Bislang hätten sich zahlenmäßig immerhin knapp über 30 Mitarbeiter zur Impfung mit dem neuen Vakzin angemeldet. Der Romed-Klinikverbund beschäftigt rund 3600 Mitarbeiter, die gesamte Impfquote liegt (Stand 21. Februar) bei 85 Prozent.

Artikel 7 von 11