Rosenheim/Kufstein/München – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich gestern an der österreichischen Grenze selbst ein Bild von der Lkw-Blockabfertigung gemacht. Der Staatsminister traf sich um 8 Uhr in Ebbs mit seinem Tiroler Amtskollegen, dem Wirtschafts-Landesrat Anton Mattle, und Vertretern des Autobahnbetreibers Asfinag, um die Blockabfertigung Kufstein in Augenschein zu nehmen.
Tirol argumentiert seit Jahren, dass diese Begrenzung nach Feiertagen oder gewissen Wochenenden nötig sei, um einen Verkehrskollaps auf österreichischer Seite zu vermeiden. Aiwanger verwies auf die Probleme auf der bayerischen Seite mit Rückstaus bis in den Großraum München und mit Umweltproblemen durch Lkw, die mit laufenden Motoren auf der Autobahn stünden.
Als wichtigen Lösungsansatz zur Entspannung der Lage sehen Aiwanger und Mattle die Einführung einer intelligenten Verkehrssteuerung, um die in Richtung Grenze fahrenden Lkw bereits frühzeitig über das Verkehrsaufkommen zu informieren und gegebenenfalls zu steuern. Außerdem müssten dringend mehr Güter auf die Schiene gebracht werden, wozu die Terminals auf deutscher Seite in den nächsten Jahren deutlich leistungsfähiger gemacht werden müssten.
Aiwanger erneuerte auch seinen Vorschlag, künftig mit Wasserstoff-Lkw das bestehende Zeitfenster des Nachtfahrverbots in Tirol nutzen zu können und damit eine Entspannung der Lage zu erreichen.