Schwerarbeit dank der Omikron-Welle

von Redaktion

Labore in der Region Rosenheim melden weiterhin hohe Auslastung durch PCR-Tests

Rosenheim – Wer die Wohnung verlässt, trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann am Tag auf einen Menschen mit Coronaviren: Jeder 30. trage zur Zeit Viren mit sich herum, schätzen Fachleute. Sie beobachten eine Infektionsdynamik, die den Laboren Schwerarbeit beschert.

„Die vergangene Woche war richtig hart“, sagt etwa Professor Dr. Norbert Ahrens vom Amedes-Labor in Raubling. Auch Dr. Thomas Schulzki, Geschäftsführer des Medizinischen Labors in Rosenheim, meldet hohe Auslastung. „Die ersten Mitarbeiter kommen sehr früh, die letzten gehen spät abends, sie sammeln massig Überstunden.“ Es sind die PCR-Tests nach positiven Schnelltests, die Laboren in der Region gerade so viel Arbeit machen. Ein Pensum, mit dem sie nicht unbedingt gerechnet hätten. Er sei davon ausgegangen, dass die Omikron-Welle Mitte März ausgestanden sei, räumt zum Beispiel Ahrens ein.

Der hohen Belastung der Labore zum Trotz scheint die Testroutine in weiten Teilen zu funktionieren. Im Schnitt nehme das Zentrum auf der Loretowiese 500 Tests pro Woche vor, sagt Christian Baab, Sprecher der Stadt Rosenheim. Die Ergebnisse lägen in der Regel innerhalb von 24 Stunden vor, antwortete Baab auf Anfragen der OVB-Heimatzeitungen.

Sehr viel getestet wird vor allem an den Schulen. Auch Walter Baier, Direktor des Gymnasiums Bruckmühl und Landesvorsitzender der Vereinigung der Gymnasiumsdirektoren, äußert sich zufrieden mit dem Tempo der Labore. „Das funktioniert schon“, sagt er. In der ersten Stunde werde getestet, schon am Abend, spätestens aber früh am nächsten Morgen lägen die Ergebnisse vor. Das Testregime sei engmaschig, die bis einschließlich der sechsten Klassen vorgesehenen PCR-Pool-Tests so genau, dass sie anschlagen, noch bevor der betreffende Schüler voll infektiös sei.

Entlastung ist nicht in Sicht. Zwar sanken die Inzidenzzahlen für Stadt und Landkreis Rosenheim am Mittwoch minimal ab – auf 2621,4, beziehungsweise 2673,8 –, doch trudelten rund 1570 Neumeldungen ein. „Zur Zeit kann man davon ausgehen, dass drei, vier Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert sind“, berichtet Norbert Ahrens.

Omikron ist hoch ansteckend. Und der Boden für die nächste besorgniserregende Variante scheint bereitet: Auch die aggressive Delta-Variante brachte sich während der warmen Jahreszeit in Stellung, um im Herbst 2021 voll zuzuschlagen. we

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