Reitsport soll wieder mehr in die Bevölkerung eingebunden werden

von Redaktion

Thomas Caspar referiert bei der Versammlung der Zuchtgenossenschaft über den „Stellenwert des Pferdes in der Gesellschaft“

Tittmoning/Rosenheim – Die Warmblutpferdezuchtgenossenschaft Südostbayern lud jetzt nach Chieming zur Jahresversammlung ein. Der Vorsitzende Franz Mayer begrüßte alle Anwesenden, darunter die Dritte Vorsitzende des Pferdezuchtverbandes Oberbayern, Beate Ruth, sowie Zuchtleiter Torsten Große-Freese, Referent Thomas Caspar, vom Gestüt Birkhof, und die Ehrenmitglieder Martin Niedermair und Josef Rinser.

Beim Jahresbericht gab der Vorsitzende einen kurzen Rückblick auf Veranstaltungen, Ausflüge und züchterische Leistungen. Dabei stellte er den besonderen Erfolg des Züchters Franz Galneder aus Taufkirchen heraus. Mit seinem Hengst „Best Future“, stellte er bei den 19. DSP-Hengsttagen (Deutsches Sportpferd), die mittels Online-Auktion abliefen, zum zweiten Mal in Folge die Preisspitze und der Hengst wurde gekört. Mit dieser Sensation geht Galneder zum wiederholten Mal in die Geschichte der oberbayerischen Pferdezüchter ein.

Danach ehrte Vorsitzender Mayer Hannes Meindl für seine langjährigen, ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Zuchtgenossenschaft und ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden. Erfolgszüchter Galneder erhielt für seine Siegerstute „Pi Pa Po“ von De Niro Gold/Belissimo M bei der Stutenleistungsprüfung in Bad Feilnbach eine Ehrenurkunde.

Nun ging Zuchtleiter Große-Freese auf das aktuelle Zuchtgeschehen ein. Besonders hob er hervor, dass es im vergangenen Züchterjahr einen Zuwachs an Fohlen gab. Außerdem betonte er die Brisanz des Thema Tierschutz, das gerade seit Olympia immer mehr in den Vordergrund tritt.

Anschließend stellte Ruth die Tragik des Herpesvirus dar und mahnte sehr zur Vorsicht. Außerdem machte sie auf die Neuwahlen im Verband in München aufmerksam und warb für die Fohlenauktion auf Gut Ising im Juni.

Caspar war als Referent eingeladen. Er knüpfte an das Thema Tierschutz an und stellte fest, dass das Pferd in der Gesellschaft nicht mehr den Stellenwert hat, wie es früher war. Reitsportturniere werden größer und professioneller, der Spitzensport wird anstelle des Breitensports gefördert, Reitschulen schließen, das Pferd taucht kaum mehr auf. Um diesen Rückzug zu verhindern, plädierte er dafür, dass sich Züchter, Reiter und Vereine dafür einsetzen sollen, dass sich die Gesellschaft wieder mehr für das Pferd interessiert. Dies beginne bereits bei Aktionen mit Kindergarten- und Schulkindern, in der Vereinsarbeit und in der Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Im Laufe seines Vortrags erzählte er von Projekten, die auf dem Birkhof umgesetzt werden. Anschließend berichtete er über die 60-jährige Geschichte des Gestüt Birkhof.

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