Rosenheim/Seeon-Seebruck – Wie gelingt Innovation? Diese Frage stand jetzt im Mittelpunkt des „Seeoner Gesprächs“. Bei der Veranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Seeoner Kreis und der Technischen Hochschule (TH) Rosenheim beleuchteten Experten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Im Herbst soll ein weiteres Seeoner Gespräch stattfinden.
Nach der Begrüßung der etwa 100 Gäste im Kloster Seeon durch den Vorstandsvorsitzenden des Seeoner Kreises, Gerald Rhein, würdigte der Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner den Raum Südostoberbayern als „wirtschaftsstarke Region mit einer ganzen Reihe von weltweit tätigen Unternehmen aus dem Mittelstand“ Der TH Rosenheim komme dabei eine Schlüsselrolle als wissenschaftlicher Partner für die heimische Wirtschaft zu. „Die Hochschule ist Impulsgeber und Motor im Bereich Forschung und Entwicklung, zudem versorgt sie die hiesigen Firmen mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften“, so Stöttner. Nicht umsonst erhalte die TH erhebliche finanzielle Mittel aus der Hightech-Agenda des Freistaats für den Bau eines Technologieparks (wir berichteten) und eines Studierendenzentrums in diesem Jahrzehnt.
Anschließend gab TH-Präsident Professor Heinrich Köster einen Ausblick auf die Entwicklung der Hochschule in den kommenden Jahren. Um das Fernziel von 10000 Studierenden zu erreichen – derzeit sind es etwa 6500 –, soll das Studienangebot weiterhin gezielt ausgebaut werden. „Das betrifft alle unsere Standorte, wir nehmen dabei wichtige Zukunftsthemen in den Blick und schaffen attraktive Angebote für junge Menschen aus unserer Region, aber auch darüber hinaus“, sagte Köster.
Das übergeordnete Thema „Innovation“ des Seeoner Gesprächs beleuchteten mit Dr. Josef Adersberger, Geschäftsführer der QAware GmbH aus München, und Marcel Aeschlimann, Verwaltungsratspräsident der Creaholic SA aus der Schweiz, auch zwei externe Experten. Adersberger sprach über die Chancen des Freistaats und besonders der Metropolregion München, sich als „Silicon Bavaria“ neu zu erfinden.
Dabei zog er Parallelen zum Silicon Valley in Kalifornien, Heimat von zahlreichen Start-up-Firmen und weltweit tätigen Technologieunternehmen. „Wir wollen und dürfen aber keine Kopie davon werden, sondern ein Original mit einzigartigen Stärken“, so Adersberger. Den Dreiklang aus vielseitigem Mittelstand, bewusster Nachhaltigkeit und intelligenter Innovation gebe es nirgendwo sonst auf der Welt in der Wirtschaft, „diese Erfolgsgeschichte können nur wir erzählen“.
In seinem Vortrag „Innovation – alles Zufall oder was?“ ermunterte Aeschlimann dazu, der Kreativität in Unternehmen freien Lauf zu lassen. „Es ist nie zu spät, eine schöne Kindheit zu haben“, so der Vorstandsvorsitzende der Innovationsfabrik Creaholic mit Blick auf die Neugier und Experimentierfreude seiner Mitarbeiter. Am Anfang nahezu jeder Innovation stehe ein Traum, so Aeschlimann, und diesen wahr werden zu lassen sei das Ziel.