Rosenheim – Rund neun von zehn Zügen in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Mühldorf sind pünktlich. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die in ihrem aktuellen Ranking alle 31 Bahnlinien miteinander vergleicht. Mit einem Wert von circa 90 Prozent liegen die beiden Bahnnetze aus der Region rund um den bayernweiten Durchschnitt. Ein gutes Zeichen für die Betreiber, die im Vergleich von Sauberkeit, Kundenservice und Ausstattung noch eine ernüchternde Bilanz ziehen mussten.
Linienstern
vorne dabei
Im Nachgang zu ihrer alljährlichen Auswertung zur Qualität der bayerischen Bahnnetze (wir berichteten), hat die BEG nun die Pünktlichkeit und Zugausfälle aus dem Jahr 2021 analysiert. Speziell der Linienstern Mühldorf, der von der Südostbayernbahn betrieben wird, ist in diesem Ranking mit Platz neun weit vorne vertreten. Denn 94,8 Prozent der Züge hatten hier maximal sechs Minuten Verzögerung und wurden somit von der Statistik als pünktlich erfasst. Mit einer Ausfallquote von 3,7 Prozent liegt die Südostbayernbahn außerdem noch unter dem bayernweiten Durchschnitt. Denn dieser liegt, was Zugausfälle betrifft, bei 4,6 Prozent. Die Pünktlichkeitsquote im Freistaat beträgt 92,3 Prozent.
Auch das Chiemgau-Inntal-Netz ist im Ranking aus dem Jahr 2021 gut vertreten. Genau 90,4 Prozent der Regio- und S-Bahnen kamen pünktlich, wobei nur 1,4 Prozent der Züge vollständig ausfielen. Im Vergleich mit den 31 bayerischen Bahnnetzen ist der Wert der Pünktlichkeit zwar lediglich auf Platz 20. Die geringe Ausfallquote ist jedoch die zweitbeste.
Lediglich die Bayerische Zugspitzbahn hat mit einer Pünktlichkeit von 99,7 Prozent und einer Ausfallquote von 0,2 Prozent noch deutlich besser abgeschnitten und ist der klare Spitzenreiter im Ranking. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass es sich nur um die Zahnradbahn auf die Zugspitze handelt, die als einzelne Linie weniger Potenzial bietet, um auszufallen.
Insgesamt hat die Pünktlichkeit in Bayern etwas nachgelassen und liegt 1,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahr (2020: 94,1 Prozent). Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG, führt das in erster Linie auf die Pandemie zurück. „2020 waren wegen Corona zeitweise weniger Züge unterwegs. Und bei Zügen ist es ähnlich wie bei Autos: Je weniger unterwegs sind, desto weniger Verzögerungen gibt es.“ Die bayernweite Ausfallquote verbessert sich dagegen um 1,4 Prozentpunkte (2020: 6,0 Prozent).
Bauarbeiten sorgen für Verzögerungen
Der häufigste Auslöser für einen Ausfall oder eine Verzögerung war laut der BEG-Statistik die Infrastruktur. Hier fallen vor allem die Bauarbeiten, die beispielsweise an Schienen oder Bahnübergängen notwendig waren, ins Gewicht. Rund ein Drittel der Züge kam aus diesem Grund zu spät. Andere Auslöser waren externe Einflüsse wie die Witterung oder Personen auf der Fahrbahn (20,8 Prozent) sowie betriebliche Gründe wie fehlendes Personal (18,5) oder defekte Fahrzeuge (16,9 Prozent).