Infektionszahlen weiter rückläufig

von Redaktion

Corona-Lage in der Region Rosenheim entspannt sich – Banger Blick nach Portugal

Rosenheim – Die Entspannung der Corona-Lage in der Region setzt sich fort: Die Zahl der Neuinfektionen hat sich einmal mehr halbiert, die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf Werte um die 200 zurückgegangen.

Während hierzulande alle Zeichen auf Entspannung stehen, werfen die Experten bange Blicke Richtung Portugal: Dort explodieren die Zahlen seit Kurzem wieder – wegen der offenbar noch ansteckenderen Omikron-Subvariante BA.5. Seit Mitte April hat sich dort die Zahl der Neuinfektionen vervierfacht, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei über 2000.

Für die Region Rosenheim könnte sich unter diesen Vorzeichen die Entwicklung der vergangenen beiden Jahren wiederholen: Als jeweils die Reiserückkehrer das Corona-Virus sozusagen mit im Gepäck hatten – und die Infektionszahlen in der Folge erneut anstiegen.

Omikron-Variante
BA.5 im Kommen

Diese Sorge äußert auch Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim. Denn: „Aktuell ist in Portugal ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen sowie der Todesraten, verursacht durch die Omikron-Variante BA.5, zu beobachten. Der Anteil dieser besorgniserregenden Variante ist laut Robert-Koch-Institut in Deutschland mit 5,2 Prozent derzeit noch gering. Das Gesundheitsamt beobachtet die Lage weiter genau. Es gilt, wachsam zu bleiben“, mahnt Hierl.

Zurück in die Region: Hier hat sich in den vergangenen beiden Wochen das Infektionsgeschehen weiter abgeschwächt, die aktuelle Welle klingt weiter ab, so die Einschätzung der Lage aus dem Gesundheitsamt. Behördenleiter Hierl gibt für die Bewertung der Infektionsaktivität jedoch weiterhin zu bedenken, dass die Zahl der durchgeführten PCR-Tests im Testzentrum auf der Loretowiese sowie den Teststellen in den vergangenen Wochen stark abgenommen habe, was zu einer Unterschätzung der tatsächlichen Infektionszahlen führen könne. „Aufgrund der zunehmenden sozialen Kontakte der Bevölkerung beispielsweise auf Frühlingsfesten, aber auch im täglichen Leben und dem weitgehenden Fehlen von Abstands- und Hygienemaßnahmen ist zu befürchten, dass die Infektionszahlen wieder deutlich ansteigen werden. Die Pandemie ist noch nicht beendet“, sagt Hierl.

Die Region in Zahlen: In den vergangenen beiden Wochen – die Bilanz des Gesundheitsamtes erfolgt neuerdings nur noch alle zwei Wochen – hat die Behörde 1594 Neuinfektionen registriert. Zuvor mit Stand 20. Mai waren noch binnen einer Woche 1359 neue Fälle hinzugekommen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist damit auf 199,7 in der Stadt Rosenheim (20. Mai: 346) und 268,6 im Landkreis gesunken (20. Mai: 435).

Hinzu kamen in den vergangenen beiden Wochen 14 weitere Corona-Tote, womit die Gesamtzahl der offiziell registrierten an oder mit Corona Verstorbenen in der Region auf 873 ansteigt. Neun der verstorbenen Personen waren über 80 Jahre alt, fünf zwischen 60 und 80. Fünf der jüngst Verstorbenen waren in einem Heim betreut worden. In den Heimen ereignete sich bei Bewohnern und Mitarbeitern laut Gesundheitsamt weiterhin eine hohe Zahl an Infektionen, insgesamt nimmt die Infektionsaktivität in den Einrichtungen aber ab. In den vergangenen beiden Wochen registrierte die Behörde Infektionsgeschehen in zwölf Alten- und Pflegeheimen (vor zwei Wochen: 17), in zwei Einrichtungen ereigneten sich dabei Ausbrüche mit jeweils fünf und mehr Fällen bei Bewohnern (vor zwei Wochen: 4). Betroffen waren insgesamt 38 Bewohner (vor zwei Wochen: 43) und zwölf Mitarbeiter (vor zwei Wochen: 55). Drei Heimbewohner (acht Prozent; vor zwei Wochen: 5) mussten hospitalisiert werden.

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