Rosenheim – Beim Ausbau der digitalen Lehre und der dafür notwendigen Infrastruktur hat die TH Rosenheim einen wichtigen Meilenstein erreicht: die Eröffnung des E-Learning Centers. Es steht künftig allen Hochschulangehörigen zur Verfügung.
Das E-Learning Center ist zentraler Bestandteil des Projekts „HigHRoQ“, mit dem die TH ihre Lehre zukunftsweisend ausrichtet. Die Abkürzung steht für „Hybride, individuelle und greifbare Hochschullehre in Rosenheimer Qualität“. „Gerade die Erfahrungen der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass die Anwendung erprobter Plattformen und Technologien für die Zukunft alleine nicht ausreicht“, sagte Professor Dr. Eckhard Lachmann, Vizepräsident der TH für den Bereich Studium und Lehre. Daher sei es notwendig, den Wandel in der digitalen Lehre ganzheitlich zu gestalten.
Durch die Förderung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre konnte im „HigHRoQ“-Projekt sowohl das E-Learning-Team erweitert als auch ein Didaktik-Team aufgebaut werden. „Unser Ziel ist, die Kompetenzen der Studierenden umfassend zu fördern – unter anderem ihr Selbstmanagement und die Nutzung digitaler Technologien“, erläutert Prof. Dr. Birgit Naumer, die den Teilbereich Didaktik verantwortet. Dies gelinge unmittelbar durch die Qualifizierung von Lern-Prozess-Coaches und E-Tutoren sowie durch die Bereitstellung von digitaler Technik und mediengestützten Werkzeugen. „Einen indirekten Beitrag können wir dadurch leisten, indem wir die Lehrenden didaktisch und technisch weiterbilden“, informierte Naumer.
Ein zentrales Thema im E-Learning Center ist die Medienproduktion. Hierfür stehen Ton-, Film- und Fotostudio zur Verfügung. „Wir sind bestens ausgestattet, mit hochwertigen Mikrofonen, Kameras, Beleuchtung und verschiedenen Hintergründen. Außerdem verleihen wir Medienrucksäcke, die wir nach individuellem Bedarf bestücken“, erläuterte Anja Teistler, die das E-Learning Center zusammen mit Andreas Rouette und Florian Heinrich betreut. Eine Besonderheit ist die Video-Produktion mit einem Lightboard. Dabei steht die Lehrperson hinter einer Glasscheibe, die gefilmt wird. Auf die Glasscheibe kann geschrieben werden, während die Lehrperson immer frontal sichtbar bleibt. „Außerdem können wir einen Greenscreen anbieten. Mit dieser Technik werden Videos aufgezeichnet und bei Bedarf im Nachgang Präsentationen, Bilder oder Animationen eingearbeitet“, erklärte Teistler.
Die Produktion digitaler Unterrichtseinheiten bietet ihren Worten nach mehrere Vorteile: Lehrende können ihre erstellten Inhalte immer wieder verwenden, Studierende können sie beliebig oft abspielen und in ihrem individuellen Tempo lernen. Die digitalen Formate sollen nicht mit klassischen Lehrveranstaltungen konkurrieren, sondern sie sinnvoll ergänzen.