Für die Sicherheit und den Naturschutz

von Redaktion

Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes sind auch im Sommer gefordert

Rosenheim – Auf eisglatten und schneebedeckten Fahrbahnen für reibungsloses Durchkommen zu sorgen, das ist die große Aufgabe der Straßenmeistereien im Winter. Doch was machen die Straßenmeistereien eigentlich im Sommer?

„Es gibt im Sommer eigentlich weit mehr zu tun als im Winter“, weiß Axel Reinicke, am Staatlichen Bauamt Rosenheim zuständig für die vier Standorte in Ampfing, Ebersberg, Rosenheim und Hausham. „Mäharbeiten, Reparatur von Banketten, Instandhaltung der Straßenausstattung, Verkehrssicherung von Baustellen, Brücken- und Felskontrollen und und und.“

Die Straßenwärter leisten nach Angaben der Behörde einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit und der Funktionsfähigkeit des großen Straßennetzes, für das das Staatliche Bauamt Rosenheim zuständig ist. Bei jeder Witterung sind sie im Einsatz, wenn nötig auch nachts. Reinicke: „In jeder Meisterei ist eine 24-stündige Rufbereitschaft eingerichtet.“ Insgesamt sind die Straßenmeistereien in den Landkreisen Mühldorf, Ebersberg, Rosenheim und Miesbach für ein Netz aus über 1300 Kilometern Bundes-, Staats- und Kreisstraßen inklusive Geh- und Radwegen verantwortlich, für über 700 Brücken, zwei Tunnel und 200 Ampeln.

Doch nicht nur auf, auch neben der Straße sind die Mitarbeiter im Einsatz. „Ein bis zweimal jährlich wird in der warmen Jahreszeit gemäht“, erklärt Reinicke. Es gibt den Intensivbereich – auf Seitenstreifen, in Entwässerungsgräben oder auf Erholungsflächen von Rastplätzen. Bei den Extensivbereichen wie Straßenböschungen und Ausgleichflächen stehen der ökologische Aspekt und der Artenschutz im Vordergrund. „Dass es hier also womöglich mal etwas ‚unordentlicher‘ aussieht, ist gewollt“.

Im Intensivbereich geht es vor allem um die Verkehrssicherheit. Bäume und Büsche dürfen die Sicht auf Verkehrszeichen oder Straßeneinmündungen nicht einschränken. Gras muss gestutzt werden. Ein spezielles Mähkonzept, das die Bayerische Staatsregierung als Baustein des Bayerischen Aktionsprogramms für die Insektenvielfalt 2018 beschlossen hat, soll Tieren zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten und Lebensräume geben und den Biotopverbund und die Artenvielfalt fördern. Auch Spezialeinsätze, wie gegen den für empfindliche Menschen nicht ungefährlichen Eichenprozessionsspinner oder die Behandlung von Problempflanzen, zum Beispiel Ambrosia, sind nötig.

Bei Unfällen oder starken Unwettern mit Schäden werden die Straßenmeistereien von der Integrierten Leitstelle verständigt und um Unterstützung gebeten: „Die Straßenmeistereien verfügen über eine sehr gute, moderne technische Ausrüstung und die Kolleginnen und Kollegen über das nötige Spezialwissen, um bei Einsätzen aller Art tätig zu werden.“

Alle Einsätze bedürfen einer guten Planung und genauen Vorbereitung. „Die Salzbestellungen und Salzeinlagerungen müssen mehrere Monate vor dem ersten Räumeinsatz koordiniert werden, außerdem müssen Winterdienstgeräte gewartet und notfalls instandgesetzt werden. Würden wir damit erst im Winter beginnen, wäre es definitiv zu spät“, so Reinicke. Die Dienstpläne werden bereits vorbereitet, denn das Staatliche Bauamt Rosenheim beauftragt hierfür zusätzlich unterstützende Unternehmen. Reinicke: „Für uns ist das Motto ganz klar: Nach dem Winter ist vor dem Winter. Und dazwischen ist viel Sommer.“

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